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Der Technisat Digipal 2 ist in Deutschland der am meisten verkaufte DVB-T-Receiver. Warum dies so ist, haben wir in einem Praxistest versucht zu ergründen.
Technisat entwickelt und produziert den Digipal 2 in Deutschland.
Auspacken Der 205mm x 13mm x 35mm kleine Digipal 2 wird in einem kompakten Hochglanzkarton geliefert. Im Inneren der Kartonage finden wir den Receiver, ein Netzkabel, die Fernbedienung, ein Scartkabel, die Fernbedienung und die 54-seitige, sehr informative und ausführliche deutsche Bedienungsanleitung.
Das Gehäuse des Digipal 2 erschreckt im ersten Moment mit seiner ...sagen wir mal Schlichtheit. Die Form erinnert an ein früheres Analogmodem, in der Hand wirkt der 370 gr. Receiver federleicht. Die Front wird dominiert von der großen 4-Segment LED-Anzeige, die im Standby wahlweise die Uhrzeit anzeigen kann. Daneben sind drei sehr wackelige Tasten ohne jeden Druckpunkt, mit denen man den Receiver in den Standby schicken und die Kanäle rauf und runter zappen kann. Aber nur, wenn man den Digipal mit der anderen Hand dabei festhält, sonst rutscht er unweigerlich weg. Das Gehäuse ist nicht geschraubt, nur geklipst. Diese Klipse sind derart fragil, das wir das erste Mal in einem Test, aus Angst vor Beschädigungen, das Gehäuse nicht geöffnet haben.
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Im Inneren des Digipal werkelt ein ConexantCX24142-14A, der den Dp2 mit 133MHz antreibt.
Ein Ein-Ausschalter fehlt leider. Soll der Dp2 vom Netz getrennt werden, muss der Netzstecker gezogen werden.
Die Rückseite des Digipal 2 offenbart Teil 1 der Anschlüsse:
Wir finden die Buchse für das Netzkabel, Antennen Ein- und Ausgang mit 5V Speisung(ohne RF-Modulator) und zwei voll beschaltete Scartbuchsen. (RGB, S-Video, Fbas)
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Das linke Seitenteil des Receivers beherbergt die Anschlüsse der Audio-Fraktion:
2 analoge Stereo-Chinch und 1 elektrischer Spdif runden die vielseitigen Anschlussmöglichkeiten ab.
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Über die RS 232 Service-Buchse kann per PC mit einem Nullmodemkabel neue Firmware aufgespielt werden. Grundsätzlich hat Technisat für seine Produkte über Arte einen OTA-Kanal installiert, über den FW- und SFI Updates zeitgesteuert heruntergeladen werden können.
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Die im Testgerät geladene FW 2.22.0.4 ist seit dem 29.6.04 aktuell. Eine neue Firmware wurde von Technisat noch nicht veröffentlicht.
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Technisat spendiert dem kleinen Gerät den große Philips-Bedienungsgeber, der bestens verarbeitet mit sehr gutem Druckpunkt den Benutzer erfreut. Die Fernbedienung braucht nicht direkt auf den Receiver ausgerichtet werden und macht die Bedienung des Digipal 2 zum Quell steter Freude. So wünschen wir uns das bei jeder Fenbedienung!
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Setup Der Digipal wird mit einem einzeln abgeschirmten Kabel über RGB an einen 100Hz Thomson TV und vergleichsweise ein 50Hz Philips Gerät angeschlossen. Der Ton wird über Spdif einer Surround-Anlage zugeführt.
Nach dem Anschluß begrüßt uns das Gerät mit einem deutschen Willkommensbildschirm, in dem sich Technisat für den Kauf des Gerätes bedankt. Danach bestätigen wir die deutsche Sprache in den Auswahlbildschirmen. Haben wir eine aktive Antenne mit 5V Speisung über den Receiver angeschlossen, gibt uns der Receiver vor Ausführung des Sendersuchlaufs keine Möglichkeit, diese zu aktivieren. Das muss dann später über das Menue nachgeholt werden und würde uns in diesem Fall keine Ergebnisse bei der Sendersuche bescheren. Nach der Sendersuche fragt der Digipal2 bei Arte an, ob eine neue Firmware bereitliegt.
Ist die 5V Einspeisung einmal aktiviert, findet der Receiver auf Anhieb alle Sender, die im Raum Düsseldorf/Ruhrgebiet eingepflegt werden.
Der Digipal kommt mit den terristrischen Gegenheiten der Übertragung (Gleichwellen), vorzüglich zurecht.
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Ein Druck auf die Menue-Taste der Fernbedienung offenbart uns ein schlichtes, übersichtliches Auswahlmenue
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Wir passen als erstes den Receiver an unsere Gegebenheiten an:
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In den AV-Einstellungen können wir beim TV-Scart unter RGB, Fbas und S-Video wählen. Das ist erfreulich komplett, wir entscheiden uns für die RGB- Wiedergabe.
Ein angeschlossenes 2. Gerät, beispielsweise ein DVD-Rekorder, kann mit S-Video oder Fbas-Signalen beschickt werden.
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Der Digipal2 ist in der Lage, einmal übers EPG oder den Timer vorprogrammierte Zeiten an das Aufnahmemedium per Schaltspannung weiterzugeben. Ist der Rekorder dazu in der Lage, kann man ihn so für die Aufnahme fernsteuern, ohne ihn selbst zu programmieren.
Die Ordnung der Sender in die uns gewohnte Reihenfolge ist selbsterklärend und geht zügig von der Hand. Es lassen sich auch mehrere Sender gleichzeitig markieren.
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Das Bild Der Technisat bringt in allen drei Varianten (RGB, S-Video,Fbas) ein entsprechned der Übertragungsnorm sehr gutes Bild auf den Fernseher, auch wenn er nicht ganz die Brillianz eines CyberHome oder Kathrein UFD 574 erreicht. Die Farben sind etwas zurückhaltend, was aber bei Missgefallen über das TV korrigiert werden kann. Die Fehlerkorrektur arbeitet durchaus zuverlässig, Klötzchenbildung in Bewegungen aufgrund der geringen Datenrate bei DVB-T sind eher selten, aber doch manchmal vorhanden.
Die Empfindlichkeit des Tuners ist durchschnittlich, der Palcom DSL-4T bleibt hier Spitzenreiter. Erfreulich ist die sehr geeignete Anzeige zur Antennenausrichtung, die uns bei geringen Signalpegeln keinen vollen Empfang suggerieren möchte. So ist eine effektive Ausrichtung möglich.
Der Receiver schaltet mit angemessener Geschwindigkeit durch die Programme und lässt sich wenig durch Sprünge zwischen den Kanalfamilien beeindrucken. Das Bild steht nach dem Senderwechsel sofort und baut sich nicht wie beim SEG/Zehnder erst aus Klötzchen zusammen. Die gefühlte Geschwindigkeit beim Senderwechsel dürfte bei 1-1,5 Sek. liegen. Die Umschaltung über die Ziffertasten dauert naturgemäß ein wenig länger, da der Dp2 auf Eingaben wartet.
Der Ton Über den AC-3 Ausgang klingt der Dp2 lebendig und frisch mit aller Dynamik, die DVB-T liefern kann. Die Chinch-Stereo-Ausgänge liefern gute Qualität und einen leisen Rauschteppich, der den Klang unterlegt.
Der AC-3 Ausgang kann in den Einstellungen einmal vorgewählt werden. Die Umschaltung erfolgt sodann automatisch und problemlos. Die Experimente von Sat1 beim AC-3 die letzten Wochen quittierte der Dp2 zum Teil mit Verweigerung der AC-3 Spur, stürtzte aber nicht, wie z.B. der CyberHome, bei Sat1 grundsätzlich ab. Wer mag, kann AC-3 auch über die Fernbedienung manuell zuschalten.
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OSD/EPG Der Digipal2 bietet, wie auch die Sat-Brüder der Marke, ein exklusives S ieh f ern I nfo (SFI), eine Art Programmzeitschrift, die für alle Sender die Daten für 7 Tage im Voraus detailliert anbietet. Über DVB-T funktioniert das mittlerweile, nach einigen Anfangsschwierigkeiten, genauso perfekt wie über Satellit.
Mit oder ohne SFI bereitet der Dp2 die SI-Daten der Sender gründlich auf. Beim Umschalten zeigt er einen Infobalken, leider nur mit dem aktuellen Event.
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Ein Druck auf die Info-Taste lässt weitere Infos der aktuellen Sendung erscheinen:
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Ein erneuter Druck der Taste ruft ausführliche Infos der folgenden Sendung auf den Bildschirm.
Über die Farbtasten der Fernbedienung kann man weitere, sehr ausführliche technische Informationen abrufen. Der Digipal2 lässt seinen User über nichts im unklaren.
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Das EPG des Technisat ist auch ohne SFI erfreulich übersichtlich und informativ. Die Sender werden mit dem aktuellen Event untereinander mit einem Fortschrittsbalken abgebildet.
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Die Programmabfolge eines einzelnen Senders lässt sich natürlich auch abrufen. Dazu muss ein wenig umständlich das SFI-Menue über die blaue Taste aufgerufen werden und der entsprechende Menuepunkt angewählt werden.
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Aus beiden Menues kann eine Vorprogrammierung erfolgen. Dabei macht sich wieder ein kleines Untermenue auf:
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Entsprechend der aufgeführten Punkte lassen sich entsprechende Events vorprogrammieren. Wie bereits erwähnt, ist der Dp2 dabei erfreulicherweise in der Lage, entsprechende Aufnahmemedien automatisch zu steuern.
Der Timer lässt sich über entsprechende Menues auch manuell programmieren.
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Funktioniert SFI einmal, kann der Ladevorgang über entsprechende Einstellungen zu einer gewissen Zeit automatisiert werden.
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Videotext Der Digipal 2 hat einen Videotext-Dekoder eingebaut, der 1000 VT- und Unterseiten speichert. Das Blättern wird damit zum Vergnügen, alle Seite werden verzögerungsfrei angezeigt.
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Update Die Möglichkeit des OTA Updates über Arte ist ein Novum im DVB-T Bereich. Sie bietet eine wirklich unkomplizierte und aktuelle Möglichkleit, auch nicht so versierten Nutzern aktuelle Software bereit zu stellen.
Über die RS 232 kann das Update auch via PC erfolgen und passiert mit dem entsprechenden Technisat-Programm auch schnell und unkompliziert.
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Fazit Wer sich länger mit dem Technisat Digipal 2 beschäftigt, versteht, warum er in der Käufergunst an erster Stelle steht. Er bietet unauffällig all das, was einen Empfang der DVB-T Sender lohnenswert und komfortabel macht. In der Bedienung setzt er die bisherige Bestmarke, die er im Bild zwar nicht ganz erreicht, was aber im Vergleich zum Gebotenen Rest unwichtig erscheint. Auch Empfang und Fehlerkorrektur werden von anderen Anbietern z.T. übertroffen, auch hier reicht das Gebotene im Normalfall aber völlig aus. Der Technisat bietet alle relevante Ein- und Ausgänge und komplette Features. Die sehr gute Fernbedienung lässt die tägliche Bedienung zum Vergnügen werden. Der Digipal 2 baut also glänzende Symphatiewerte auf, umso unverständlicher ist die absolut lieblose, geradezu popelige Gehäuseverabeitung, die so gar nicht zu den vorzüglichen Innereien passt. Hier sollte Technsat nachbessern, damit auch der haptische Eindruck des Gehäuses nicht dermassen in den Keller rutscht.
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Vorteile: -überragendes Bedienkonzept -ausführlichstes Informationsmanagement -gutes Bild -guter Ton -AC-3 -sehr gutes OSD -überragendes EPG/SFI -Softwareupdate über RS 232 und OTA -schnelle Umschaltgeschwindigkeit -gute Antennenausrichtung -5V Antennenspannung -Uhrzeit im Standby abschaltbar -Steuerung eines Aufnahmemediums über Schaltspannung -hervorragende Fernbedienung
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Nachteile: -popelige Gehäuseverarbeitung -nur mittelmässige Empfangseigenschaften -nur ein Event in der Infoleiste -kein echter Ausschalter
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© grabber 2005 h.gerdesmeier[at]dv-rec.de
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