All in One Der europäische Umax-Vertrieb in Willich stellt unter dem Markennamen YAMADA den neuen DVD-Rekorder DVR-8400X vor. Nicht nur, das der Rekorder bei Real bereits für 159€ gesichtet wurde, er spielt allen Konventionen ehrenwerter DVD-Rekorder zum Trotz auch die begehrten DivX Dateien aus der Computerwelt ab. Aufnehmen kann man auf DVD+R/RW. Ein echter Alleskönner also, dazu erdacht, jeglichen anderen DVD-Player unter dem TV zu verbannen. Kann das zu diesem Kampfpreis gut gehen?
Im Inneren überrascht der YAMADA mit seinem geordneten, wertigen Aufbau. Ein Loader ersetzt den bei anderen DVD-Rekordern üblichen ATAPI-Brenner. Umax wählte einen LSI-Logic Chipsatz, der nach anfänglich schwachen Leistungen seiner Vorgänger in einigen Lite-On Modellen nun gute Kompressions-Resultate bringen soll.
Die Rückseite des 8400 beherbergt eine ganze Armada von Ein- und Ausgängen. 2 Scart-Buchsen, eine S-Video Hoside und Composite-Chinch können für die Signalzuführung genutzt werden. Die Ausgänge sind, bis auf digitale Videoausgänge, nahezu vollständig. 2xScart, Komponeten-Chinch, S-VCD-Hoside, Fbas-Chinch für die Video-Fraktion, Spdif Coaxial und optisch, 5.1 analog per Chinch für den Klang - eine gewaltige Bestückung! Die Ein- und Ausgänge sind entprellt, können auch gleichzeitig betrieben werden.
Neben Coax und Optical Spdif-out sind die 5.1-Ausgängen auch analog über Chinch herausgeführt. Sogar das Componentensignal mit Progressive-Scan über Chinch wurde dem 8400 spendiert.
Bei der Fernbedienung scheiden sich die Geister. Es gibt für jede Funktion eine Taste, das erscheint zuerst sehr unübersichtlich. Findet man sich auf der Klaviatur aber erst einmal zurecht, lernt man die Möglichkeit des Direktzugriffs ohne Setup schnell zu schätzen. Der Aktionsradius der Empfängerdiode im Rekorder ist jedoch unzulänglich eng gefasst. Man muss direkt vor dem Rekorder stehen, um Ergebnisse zu erzielen. Das sollte Umax schnellstens in der Serie ändern lassen. Unser Tip: Die Empfängerdiode ist ummantelt. Tauscht man sie gegen eine freistehende aus, ist das Problem nachhaltig behoben.
Die Fernbedienung ist haptisch gelungen, die Anordnung und die unterschiedliche Form der Gummitasten ermöglichen blinde Bedienung nach einiger Eingewöhnung.
Vorn versteckt der 8400 hinter einer magnetisch gehaltenen Klappe einen DV (über den eine angeschlossene Kamera auch gesteuert werden kann) und einen USB-Eingang. Das Setup Der Rekorder wird, wie gewohnt, mittels einzeln abgeschirmeter Scart-Kabel mit einem 100Hz Thomson-TV verbunden. Zum Vergleich dienen ein 50Hz Philips und ein 50 Hz JVC Gerät. Mittels optischem Kabel wird der Rekorder an eine AC-3 Anlage angeschlossen. Die Signalversorgung übernimmt eine DVB-S STB, ebenfalls über einzeln abgeschirmte Kabel verbunden. Der Tuner kann aufgrund eines Fehlers in unserer Kanalaufbereitungsanlage nur anhand des einzigen terrestrisch analog empfangbaren Senders getestet werden. Entsprechende Tests werden zur gegebenen Zeit nachgeholt. Nach der Installation begrüßt uns der Rekorder mit dem Yamada Einschaltbild. Leider hilft keine “Virgin-Software” über die ersten Einstellungshürden hinweg.
Wir machen uns also zu Fuß über die Setup-Einstellungen auf den Weg:
Das Setup geschieht mittels übersichtlicher Aufklappseiten. Freaks werden sich über die Möglichkeit freuen, wirklich fast alles defizil einzustellen. Anfänger und technisch nicht so versierte Nutzer können aber leicht überfordert werden.
Bei einigen Einstellungen spendiert der 8400 Erklärungen am unteren Bildrand.
Die Standardkompression kann einmal als Vorgabe fest eingestellt werden. Sie ist aber auch über eine spezielle Taste auf der Fernbedienung nachträglich leicht änderbar.
Werden Videotext-Signale gesendet, erkennt der Rekorder den Sendernamen automatisch. Die Sortierung der Sender geht schnell und logisch von der Hand.
Der Yamada übernimmt die Zeit nicht aus dem Videotextsignal. Trennt man ihn vom Stromnetz, werden wohl Einstellungen und Sender, nicht aber die Zeit gespeichert. Die Bedienung. Per Tastendruck gelangt man beim Yamada 8400x ins Modus-Menue. Hier kann man die Funktion wählen, die der Rekorder ausführen soll.
Während der Wiedergabe eines DVD-Titels können mittels Navi-Menue, natürlich per einfachem Tastendruck auf der Fernbedienung erreichbar, weitere Unterpunkte angewählt werden, die aber ebenfalls jeweils über eine eigene Taste auf der Fernbedienung verfügen.
Der Monitor-Modus kann - natürlich - auch mit der entsprechende Taste auf der Fernbedienung angewählt werden.
So kann man den 8400 direkt auf die zahlreichen Eingänge umstellen.
Die Funktion zur Nachbearbeitung einer aufgenommen Disk ruft wiederum das bekannte Menue auf:
Wie inzwischen üblich, bietet auch der Budget-Yamada mittlerweile VPS. Leider strahlen nur noch die öffentlich-rechtlichen Sender ein solches Signal aus.
Der USB-Wiedergabemodus ist eine Besonderheit des 8400. Yamada hat in der Firmware die Wiedergabe bewegter Bilder mittels Mpeg oder DivX über den USB gesperrt. Lediglich Bilder und Musik können im Rahmen der wandelbaren Formate des Players abgespielt werden. Schade, denn der 8400 erkennt nicht nur mehrere Partitionen einer FAT32 formatierten Platte, er zeigt sogar Typ und Bezeichnung der angeschlossenen HD an.
Ein angeschlossenes USB-Card-Lesegerät erkennt der Rekorder auf Anhieb und konfiguriert automatisch auf USB 2.0.
Die hier angeschlossene Seagate-HD ST 3400 wird korrekt in beiden Partitionen erkannt, und kann auch entsprechend angesprochen werden. Nur eben nicht bei Mpeg oder DivX. Hier hat sich Umax eine große Chance verbaut. Wiedergabe Der Loader des 8400 ist im Betrieb leider akustisch vernehmbar. Bei normalem Betrachtungsabstand und normaler Lautstärke stört das nicht, wir kennen aber Rekorder, die leiser zu Werke gehen. Umax möchte den Rekorder als Alleskönner positionieren. Er kann folgende Formate abspielen:DVD+R/RW, DVD-R/RW, CD-R/RW, DVD-Video, VCD/SVCD, Audio CD, JPEG CD/DVD, Kodak Picture CD, MVCD, KVCD, XVCD, CVCD, SKVCD, MDVD, KDVD, XDVD, MPEG 4 / Advanced Simple Profile Der 8400 kann sicherlich mehr Formate abspielen, als sonst ein Konkurrenzmodell der aktuellen DVD-Rekorderriege. Er findet aber bei DivX mit Untertiteln seine Grenzen. Unsere Testergebnisse bei DivX mit der Test-Cd von DivX-Test: 2_10Auto zoom on Divx (full screen) Ja Der Rekorder gibt sich beim Abspielen von Kauf-DVDs keine Blösse, zeichnet fein und kontrastscharf. Er findet sich bei den guten Wiedergabengeräten der unteren Preisklasse wieder, mit einem Marantz DV 4500, Denon 1910 oder auch Cyberhome CH-DVD 635S kann er sich nicht messen. Die Wiedergabe über den Componenten-Ausgang in Progressive-Scan kann bei z.B. Benutzung eines Beamers nur geringen Qualitätsanforderungen gerecht werden. Hier fehlt es einfach an einem entsprechenden Wandler von der Güte eines Faroudja. Der Ton ist bei Wiedergabe über Spdif ohne Fehl und Tadel. Höhen kommen konturiert, Bässe knackig. Lediglich die Ortbarkeit lässt zu wünschen übrig, der Klang klebt ein wenig an den einzelnen Lautsprechern. Die analogen Chinch-Ausgänge unterlegen jeglichen Klang mit einem leisen Rauschteppich, die analogen 5.1 Ausgänge sind nur mit nicht ganz so hochwertigen Aktiv-Lautprecher-Systemen zu empfehlen. Aufnahme Der Yamada 8400x verfügt nur über 4 Kompressionsverfahren. Man kann zwischen, einer, zwei, vier und sechs Stunden Kapazität wählen. Der Scart-Eingang lässt das Füttern mit RGB-Signalen zu, so das wir mit der Überspielung hochwertiger DVD-Signale zu folgendem Ergebnis kamen:
Im HQ-Modus für eine Stunde Kapazität ist mit dem Auge kein Unterschied zur Original-Aufnahme auszumachen. Auch bei schnellen Bewegungen können keine Artefakte sichtbar gemacht werden (Man achte besonders auf die Beine!) Die eingeblendete Bitrate stellt den von uns festgestellten Höchst-Peak da. Die Zeiten, in denen LSI-Chipsätze nur konstante Bitraten aufnehmen konnten, sind dabei längst Vergangenheit. Die HQ-Stufe eignet sich auch bei diesem Budget-Modell sehr gut zur Archivierung eigener Kameraaufnahmen.
Im SP-Modus mit zweistündiger Kapazität schrumpft die Bitrate auf die Hälfte. dies ist fürs Auge weit weniger dramatisch, als es scheint. Auch bei bewegten Bildern erscheinen keine sofort sichtbaren Artefakte bei normalem Material. Hier bewegt sich der Yamada auf recht hohem Level.
Im Vier-Stundenmodus verringert der LSI-Chipsatz nicht die Größe des Bildes, sondern die Auflösung. Dies geschieht mit einer recht effektiver Fehlerkorrektur, die Bilder sind bei normalem Ausgangsmaterial gut genießbar. Artefakte sind bei bewegten Bildern gut erkennbar, dies ist in der Bewegung für das menschliche Auge nur schlecht zu erkennen und erscheint noch nicht sonderlich störend. Das Bild ist jedenfalls besser als bei einem günstigen VHS-Rekorder.
Bei der Sechs-Stunden Aufnahmevariante geht das Gepixel dann los. Mehr, als auf unserem bewegten Beispielbild erkennbar, werden jegliche Konturen mit Fragmenten umgeben und dadurch unscharf. Dieser Modus ist so gut wie unbrauchbar und überflüssig. Hier hätte Yamada besser einen 3-Stunden Modus einbauen sollen.
Bei der HQ und bei der SP-Kompression bringt der Yamada also vorzeigbare Resultate. Hier vergisst man schnell den günstigen Kaufpreis. Die beiden höheren Kompressionsstufen fallen ein wenig ab. Erwähnenswert ist, das der Rekorder keinen 2.0 DD-Ton, sondern nur PCM 2-Kanal aufnimmt. Dies spielt in der Praxis aber eine untergeordnete Rolle und bietet ein vergleichbares Ergebnis.
Fazit: Der Umax Yamada 8400x ist der erste DVD-Rekorder, der als Alleskönner ins Rennen um die Käufergunst geschickt wird. Er hat bei den DivX-Formaten Schwächen bei der Wiedergabe von Untertiteln und QPEL-Files. Die gebotene Qualität kann durchaus zufriedenstellen. Die vier Kompressionsstufen wären für ein Festplatten-Modell ausreichend, bei einem Rekorder, der nur auf DVD aufnehmen kann, erwarten wir ein wenig mehr. Der USB 2.0 Anschluss ist zwar vorhanden, hier wurde aber vom Hersteller eine große Chance verschenkt, da er nur für Foto- und Musikwiedergabe taugt. Vielleicht erbarmt sich Umax und schaltet die restlichen Wierdergabefunktionen wie Mpeg und DivX noch frei. Dennoch: Für den momentanen Strassenpreis von ca. 160€ ist der Yamada 8400x ein Gerät, welches sehr viel bietet und sich unsere Kaufempfehlung redlich verdient hat!
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