Test Yamada HD-DVD-Rekorder DVR 9100H

 Runde Sache

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Umax präsentiert mit dem Yamada DVR 9100H einen 80GB Festplatten DVD-Rekorder. Der Rekorder wird von Lite-On gefertigt, die Verwandtschaft zu gängigen HD-Rekordern des Herstellers ist zwar zu erkennen, Umax hat hier aber eigene Prioritäten gesetzt. So fällt allein schon die sehr gute, routinierte Verarbeitung des 9100H ins Auge. Verarbeitung und Materialien des 430 x 66 x 316 mm großen Full-Size Rekorders muten wertiger an, als es der gemässigte Straßenpreis von ca. 350€ vermuten lässt. Während sich die Lite-On Rekorder in verschiedensten Aufnahme-Formaten verzetteln, beschränkt sich der 9100H auf das Wesentliche und bespielt DVD+R/RW und, obwohl das in den Spezifikationen nicht erwähnt ist, auch DVD-R/RW. Dank der eingebauten Festplatte mit 80GB Fassungvermögen sind Aufnahmen bis zu 96h möglich, natürlich abhängig von der vorher auszuwählenden Qualitätsstufe. Der Festplatte verdankt der Yamada auch die Timeshift-Fähigkeit, die unkompliziert per Tastendruck auf der Fernbedienung das gerade geschaute Programm einfriert und zeitversetzt wiedergibt. Der Rekorder wird komplett incl. Scart-Kabel, Fernbedienung und sehr guter Anleitung geliefert.

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Die Vorderseite des 9100H präsentiert sich schlicht und aufgeräumt. Vergoldete Chinch-Eingänge und ein komplett bestückter Firewire DV-Eingang mit der Möglichkeit der Kamerasteuerung sorgen für unkomplizierten Anschluss tragbarer Geräte. Die wichtigsten Laufwerk-Funktionen ermöglichen die rudimentäre Bedienung am Gerät. Das sehr gut sichbare zweifarbige Display klärt über jeden Betriebszustand auf.

 

hinten

Die Rückseite des Gerätes lässt, neben den benötigten Ein- und Ausgängen auch einen Lüfter erkennen, der akustisch im Testbetrieb nie zu hören war.

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Bei den Anschlüssen bietet der 9100H das, was ein “Normal-Haushalt” so braucht. Antenneneingang, auch durchgeschleift. Spdif per optischem und elektrischem Ausgang. Zwei wirklich voll beschaltete Scartbuchsen, die die ganze Palette der Möglichkeiten dieser Verbindungsform ausnutzen: Fbas, S-Video,RGB, jeweils als Ein- und Ausgang. Die Obligatorischen Stereo-Chinch, Fbas Chinch und Chinch Komponenten-Ausgänge, über die auch per qualitativ durchaus ansprechendem Progressiv-Scan Signale liefern, runden das Anschlußangebot ab. S-Video Hosiden als Ein- oder Ausgang fehlen leider.

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Beim Yamada dürfen wir endlich mal wieder eine wirklich gelungene Fernbedienung bewundern. Sie liegt gut in der Hand, lässt sich auch im Dunkeln schnell intuitiv bedienen und muss wirklich nicht direkt auf das Gerät ausgerichtet werden, funktioniert sogar, wenn man sie in die entgegengesetzte Richtung hält. Dabei bleibt die Anzahl der Tasten übersichtlich, wichtige Funktionen werden über das OSD über sogenannte “Guides”  abgehandelt. Klasse!

 

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Im Inneren werkelt ein Lite-On Atapi Brenner und eine, auf dem Kopf eingebaute, Seagate Festplatte. Ersterer ist beim Betrieb deutlich mit Lüfter-ähnlichem Geräusch vernehmbar, letztere hört man kaum. Die Video-Wandlung übernimmt eine LSI 8652 Dimension2 CPU, die vier verschiedene Kompressions-Stufen zur Verfügung stellt. Bis auf die auf dem Kopf stehende HD ist der Innenaufbau wertig und unterscheidet sich nicht von dem eines “Markengerätes”.

Das Setup

Wie bei uns üblich, wird der Rekorder per hochwertigem, einzeln abgeschirmten Scart-Kabel mit einem Thomson 100Hz TV und vergleichsweise mit einem Philips 50Hz und JVC 50Hz TV-Gerät verbunden. Den Audioteil übernimmt per optischem Spdif-Ausgang eine AC-3 Anlage. Signale werden per RGB von einer Twin-HD-Satelliten STB zugeführt. Antennensignale erhält der Rekorder über eine Hausinterne Kanalverteilanlage.

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Gleich beim ersten Kontakt mit dem Setup zeigt sich, das wir es hier mit einem sehr angenehmen OSD zu tun haben, besser noch als die beispielhaften OSDs der mittlerweile in die Jahre gekommenen STi Geräte. Im Klartext werden unspektakulär und sehr übersichtlich die Möglichkeiten der Einstellungen dargestellt. Die Einstellungen sind jederzeit selbsterklärend, wir beschränken uns daher mit den Screenshots:

 

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Der Tuner findet zuverlässig alle angebotenen Sender und fügt aus dem Videotext die Sendernamen zu. Uneingeschränkte Editiermöglichkeiten runden auch hier das erfreuliche Bild ab.

Aufnahme und Wiedergabe

Der 9100H beherrscht die üblichen Standardformate. Er gibt DVD+R / DVD+RW / DVD-R / DVD-RW / CD-R / CD-RW / DVD / CD-DA / JPEG / BMP / WMA / WAV wieder, wobei sich Sonderformate an die Spezifikationen halten sollten. Die Wiedergabe von Fotos erscheint scharf, der Rekorder rechnet die Jpeg-Files schnell runter und bietet so die Möglichkeit einer fixen Slide-Show.

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Ein Druck auf die Source-Taste der Fernbedienung erwirkt eine Auswahl der zur Verfügung stehenden Eingangsmöglichkeiten. Die einmal gewählte Einstellung bleibt erhalten, bis man sie wechselt.

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Die Easy-Guider-Taste steuert zentrale Funktionen des Rekorders und führt auch Laien Schritt für Schritt zu den gewünschten Ergebnissen. Hier wählen wir z.B. die Wiedergabe...

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...einer Datei auf der Festplatte...

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...ein Video...

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...schon sind wir in der HD-Übersicht. Die hier “Titel 1...” genannten Files werden bei Aufnahme per eingebautem Tuner korrekt mit dem Namen der Sendung beschriftet, die sich der Rekorder aus dem Videotext zieht.

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Wählen wir statt der Wiedergabe die Aufnahme, dürfen wir uns zuerst entscheiden, von welcher Quelle wir aufnehmen möchten. Voreingestellt ist immer die bevorzugte Quelle.

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Wir haben nun die Wahl: DVD oder Festplatte?

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Es folgt die Auswahl des Qualitätsmodus, auch bei Aufnahme auf die Festplatte, dort allerdings nur mit der Zeiteinschränkung der Kapazität der Platte...

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Los gehts!

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Der Yamada schreibt ein übersichtliches Kapitel-Schema auf die DVD. Einmal in der grafischen....

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...einmal in der Textversion. Dabei zeigt sich der Rekorder recht kompatibel, wenn er von anderen Rekordern bespielte DVD+/-RWs erhält. In unserem Test nahm er alles an, wandelte das Format auf ein für ihn verständliches und schon konnte man weiter aufnehmen, ohne die bestehenden Inhalte zu löschen.

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Die Ansicht der auf der HD gespeicherten Daten ist mit denen auf der DVD deckungsgleich.

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Via Pop-Up Menue kann man zwischen HD und DVD hin- und herwechseln.

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Die Editiermöglichkeiten gemachter Aufnahmen suchen ihresgleichen. Man kann Files splitten, Teile löschen, einzelne Files zusammenführen. Alles geschieht kinderleicht mit Vorschau des  Bildes. Da die Aufnahmezeit bei der vorgewählten Kompressionsstufe auf HD nur vom Fassungsvermögen der Festplatte limitiert wird, kann man den von Werbung befreiten Film bequem im guten SP-Modus auf eine DVD brennen. dies geschieht per Copy-Taste auf der Fernbedienung.

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Der 9100H benötigt für einen Kopiervorgang von HD auf DVD ca. 20 Min, brennt also mit ca. vierfacher Geschwindigkeit. Der Rekorder kann auf Festplatte gespeicherte Dateien nicht auf eine DVD runterrechnen, das ist für einen Rekorder dieser Preisklasse einfach nicht drin. Der Timeshift funktioniert undramatisch durch Druck auf die entsprechende Taste der Fernbedienung. Dabei wird das Signal nur temporär gespeichert und ist nach Beendigung des Timeshift nicht mehr verfügbar.

Bei der Wiedergabe einer DVD bewirkt ein Druck auf die Navi-Taste ein übersichtliches Pop-Up Menue, aus dem die Sonderfunktionen ausgewählt werden können.

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Der 9100H zoomt fast stufenlos aus und ein, ein entsprechendes Pop-Up hilft auch hier dem ärgsten Anfänger weiter.

Die Wiedergabequalität bei DVD ist durchaus zu geniessen. Der 9100H hält hier ein sehr hohes Level und kann gut als Standalone-Player eingesetzt werden, solange man keine Sonderformate wie DivX und Xvid erwartet. Der Progressive-Scan Ausgang liefert über den Sanyo Z3 Beamer ein gestochen scharfes Bild und übertrifft so die Qualität dessen, was im Budget-Bereich der DVD-Player ansonsten geboten wird.

Programmierfunktionen

Der 9100H lässt sich nicht durch eine STB zur Aufnahme fernsteuern. Dafür bietet er, das unterscheidet ihn auch von seinem Bruder 9000H, eine Showviewfunktion, die über das übersichtliche OSD unproblematisch und intuitiv funktioniert. VPS ist auch mit an Board.

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Ist man auf manuelle Timerprogrammierung angewiesen, geschieht auch dies absolut vorbildlich durch eine geniale OSD-Führung über den Easy-Guider.

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Einmal nach und nach die richtigen Parameter gesetzt, schon ist die Aufnahme gespeichert. Auch hier: Klasse!

 

Kompressionsqualität

Der 9100H bietet nur vier Kompressionsstufen. Das relativiert sich durch die Möglichkeit, zuerst auf Festplatte aufnehmen zu können und dann den Film auf eine passende Stufe zu bereinigen.

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Im HQ-Mode (1h) fällt auf, das sich der Rekorder recht eng an die Spezifikationen hält und äußerst selten über 10.000 Mbpss. geht. Das tut der Kompatibilität bei empfindlichen DVD-Playern gut. Die Qualität der HQ-Aufnahme lässt keine Wünsche offen. Spitze! Der 9100H nimmt die Tonspur in DD2.0 auf und erfüllt damit auch höhere Ansprüche.

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Auch im SP-Modus (2h) bietet der 9100H Erfreuliches. Selbst auf dem Standbild sind kaum Artefakte auszumachen, das Bild wirkt immer scharf und stabil.

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Im LP-Modus (4h) bleibt der 9100H bei der Bildgröße und reduziert die Mbps. Auf dem Foto ist an den Füssen der Läufer gut die Artefaktbildung zu beobachten, im bewegten Bild ergibt sich auch eine sichtbare Unschärfe, die aber durchaus für tägliche Aufnahmen geniessbar ist.

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Im SLP-Modus (6h) dann wieder das übliche Gematsche. Obwohl der 9100H auch hier ein besseres Bild liefert als die Konkurenz, sind Artefakte problemlos auszumachen und Details im Bild nicht mehr zu erkennen. Da es die Möglichkeit der HD-Aufzeichnung gibt, fällt uns kein Grund ein, diese Kompressionsstufe zu benutzen.

Audio

Über einen der Digital-Ausgänge mit einer AC-3 Anlage verbunden, liefert der 9100 H einen angenehmen DD5.1 Sound. Die Räumlichkeit dürfte ein wenig präziser sein, da dürfte das Budget Grenzen gesetzt haben. Über Stereo-Chinch klingt das Ganze ein wenig enger, ist aber durchaus geniessbar. MP3 spielt der 9100H ohne Anzeige des ID-3Tag ab, gibt sich ansonsten unauffällig. Am Klang der Komprimierten Files ist nichts auszusetzen, der Rekorder findet exakt Anfang und Ende der Files.

Update

Es hält sich hartnäckig das Gerücht, das der 9100H, versehen mit der Firmware des Lite-On LVW5045, dessen Möglichkeiten der Beschreibung von S/VCD erlangt. Allerdings wird er auch dessen Instabilität und das weniger gute Aufnahmelevel auf DVD erlangen.  Offizielle Updates von Umax gibt es z.Zt. noch nicht.

 

Pluspunkte

Minuspunkte

  • bestes OSD aller bisher getesteten Rekorder
  • intuitive Bedienung
  • hohe Kompatibilität auch mit fremdbespielten DVD
  • DVD+R/RW und DVD-R/RW beschreibbar
  • sehr gute Fernbedienung
  • 80GB Festplatte
  • Timeshift
  • Super Editiermöglichkeiten
  • gute Verarbeitung
  • gute Bedienungsanleitung
  • gutes Preogressiv-Scan Bild
  • vollbeschaltete Scart-Buchsen
  • sehr gutes Display
  • eingeschränkte Wiedergabeformate
  • keine automatische Anpassung der HD-Aufnahme an die DVD
  • kein S-Video Hosiden Aus- und Eingang

Fazit:

Der Umax Yamada 9100H zeigt eindrucksvoll, wie einfach ein Videorekorder durch einen multifunktionalen DVD-Rekorder mit Festplatte zu ersetzen ist. Das Bedienkonzept ist beispielhaft einfach und intuitiv. So macht Technik Spaß. Das enge Budget setzt dem Rekorder in einigen Belangen Grenzen, so wünschen wir uns mehr Aufnahmeformate, ein leiseres Laufwerk und S-Video Hosiden Ein- und Ausgänge. Der 9100H ist auch ein Beispiel dafür, das weniger manchmal mehr sein kann. Im Gegensatz zu seinem Lite-On Bruder arbeitet er absolut unerschütterlich zuverlässig. All das führt naturgemäß zu einer ganz dicken Kaufempfehlung für alle, die einen unkomplizierten und qualitativ guten DVD-HD-Rekorder wünschen.


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Hersteller/Anbieter: Yamada
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