Test: Netzwerk-Player Buffalo Link Theater PC-P3LWG/DVD
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Gut bestückt: Die Anschlüsse auf der Rückseite
Über den Komponenten-Ausgang liefert der Link Theater Progressive Scan für geeignete TV-Geräte oder Beamer.
Das Laufwerk liest die üblichen optischen Medien: CD-R(W), DVD+R(W) und DVD-R(W). Es ist recht leise, die Lade ist stabil, die Mulde tief genug. Das Besondere: Es ist ein IDE-Laufwerk. Im Reparaturfall sollte sich ein herkömmliches PC-Laufwerk einbauen lassen.
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Innenansicht: Links die Hauptplatine mit dem Chip.
Als Chip ist der Sigma EM8620L:
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Der Sigma-Chip EM8620L
Die Fernbedienung ist gut gelungen und ergonomisch. Auch muss sie nicht direkt auf den Player gerichtet werden.
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OK: Die Fernbedienung
Mit der Hardware kann man insgesamt zufrieden sein. Alles ist ordentlich verbaut, nichts wackelt oder klappert.
Die Firmware-Version wird im Setup angezeigt, ist aber praktisch nicht lesbar (der Player ist über S-Video angeschlossen). Zur Zeit liegt kein Update vor.
Wie immer wurden die folgenden Testdateien von DVD abgespielt um möglichst hohe Bitraten zu ermöglichen.
Die DivX-Testdateien mit bis zu 12 500 kbs spielt der Link Theater ohne zu ruckeln oder andere Störungen, GMC und Qpel funktionieren tadellos. 1 und 2 B-Frames laufen. Das sind Spitzenwerte. Die XviD-Testdateien haben maximal 7600 kbs und werden ebenfalls korrekt wiedergegeben. Bei XviD wird Qpel unterstützt, aber kein GMC, stattdessen erscheint die Meldung GMC not supported. Packed Bitstream oder nicht spielt keine Rolle, es läuft alles. Damit kann man ziemlich zufrieden sein. Das aktuelle DivX-6-Demo läuft allerdings nicht ganz sauber durch, am Ende des Spots erscheinen Bildfehler.
Zwei Tonspuren laufen als MP3 cbr oder vbr aber nur mit einer AC3-Spur. Zwei AC3-Spuren schaltet der Player nicht um.
Untertitel werden nicht unterstützt: SRT, oder SUB/IDX erkennt der Player nicht. Beim Drücken der Subtitle-Taste der Fernbedienung erscheint nur Invalid auf dem Bildschirm.
Gespult wird 1/2/3/4-fach, wobei es zu Spulbeginn einige Sekunden dauert, bis er anfängt. Es erscheint Searching x%, bei x=100 fängt er an zu spulen. Die Spulfunktion ist halbwegs flott und ganz gut brauchbar.
Die Zoom-Funktion kennt drei Stufen: Originalgröße, „Full Screen“ und „Fit to Screen“. Nur bei Fit to Screen erscheint das Bild halbwegs vernünftig im richtigen Seitenverhältnis, ist aber fast immer vertikal gestreckt. Mit einer 16:9-Umschaltung am TV lässt sich das korrigieren (bei 16:9-TV-Geräten fällt das gar nicht erst auf). Zudem schneidet der Player viele Pixel an den Seiten ab: Links bis zu 64 Pixel, rechts etwas weniger, ca. 48 Pixel. Skalierung und Zoom sind damit schwach ausgefallen, hier tut Nachbesserung Not.
Bei MP4-Containern gibt es nicht viel zu sagen: Sie werden zwar erkannt, laufen aber nicht vernünftig. Die Testfilme sind mit Recode 2 im Standard-Profil (720x576) erzeugt und enthalten nur Stereoton. Von den 8 Testfilmen lief ein einziger halbwegs vernünftig, alle anderen blieben frühzeitig stehen, der Ton ging meistens überhaupt nicht. Auch Testdateien mit 5.1 AAC LC laufen nicht.
WMV-Filme laufen zwar aber nur ohne Ton, jedenfalls kommt aus den Stereobuchsen kein Signal, weder bei Stereo- noch bei 5.1-Spuren.
High-Definition-Material mit 720p (1280x720 progressiv) und 1080i (1920x1080 interlaced) wird ruckfrei abgespielt. Die Testdateien in DivX 720p, MPEG2 1080i und WMV 720p und 1080i mit bis zu 8 MBit werden sogar über das Netzwerk sauber wiedergegeben – das Bild ist exzellent. Nur mit WMA-Pro-Tonspuren kommt der Player nicht zurecht. Insgesamt ist er damit gut gerüstet für das HD-Zeitalter, das sich wohl auch hierzulande nicht mehr aufhalten lässt.
SVCDs laufen nur ohne zweite Tonspur und ohne Untertitel. Hier hat man wohl etwas gespart bei der Firmware-Entwicklung. Spulen funktioniert nur 8-fach, genau wie bei MVCDs. Als MPEG-Dateien laufen diese Formate einwandfrei von den Test-DVDs. Insgesamt ein eher dürftiges Ergebnis. Als SVCD-Player ist der Link Theater nur bedingt brauchbar.
Mit TSCV erstellte (S)VCD-Menüs laufen mit Menü und Kapitel-Buttons, die aber bei den Test-CDs nicht animiert sind. Die Kapitelanwahl erfolgt durch Druck auf eine Zifferntaste. Bei eingeschaltetem PBC (Play Back Control) führt die Return-Taste zurück zum Menü.
Während der Tests war plötzlich eine Bookmark-Funktion eingeschaltet. Ein Bookmark markiert eine Stelle im Film, ab der der Player nach einem Neustart fortfährt. Das Setzen der Bookmarks war allerdings nicht reproduzierbar. Im Handbuch steht nichts darüber. Scheinbar kann der Player mehr als in der Dokumentation steht.
Die Navigation erinnert sehr an Player mit dem alten Sigma-Chip. Das Menüsystem ist hierarchisch aufgebaut. Nach dem Einschalten des Players gelangt man auf die Login-Seite:
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Die Login-Seite: Über dieses Menü wird ein Datenträger oder ein Media-Server ausgewählt (Ausschnitt).
Das ist immer der Startpunkt. Damit man leicht hier her gelangt, gibt es auf der Fernbedienung die Taste Home. Sie führt immer auf diese Login-Seite, egal wo man sich in dem verzweigten Menüsystem auch immer befindet. Das ist gut gelöst.
Von diesem Menü aus kann man den Datenträger anwählen oder einen der Media-Server. Zu den Media-Servern gleich etwas mehr. Hier steht der Media-Server hannover zur Verfügung – es könnten sich auch mehrere dort befinden, ja nachdem wie viel man installiert hat. Zunächst zu Datenträgern. Unterschieden werden Filme, Bilder und Musik. Nachdem der Datenträger ausgewählt ist, entscheidet man sich für eine dieser Kategorien:
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Daten sind entweder Filme, Bilder oder Musik. (Ausschnitt).
Für jede dieser Kategorien gibt es eine Taste auf der Fernbedienung. Wählt man eine Kategorie, erscheinen die Ordner, es gibt also eine Ordner-Verwaltung. Ein Ordner sieht so aus:
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Ordner: Lange Dateinamen, aber schlechte Lesbarkeit. (Ausschnitt).
Wie man sieht, gibt es lange Dateinamen. Was man auch sieht: Um die Lesbarkeit ist es schlecht bestellt, jedenfalls auf einem „normalen“ TV-Gerät über S-Video oder wie hier beim Einschleifen des Signals in den PC über eine USB-Box (S-Video). Bei „besseren“ Anzeigegeräten mag das schöner aussehen.
Mit der FF- und der REW-Taste kann man hier auch blättern. Während ein Film läuft, zeigt ein Druck auf die Info-Taste der Fernbedienung rudimentäre Informationen zur Filmdatei:
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Informationen zur gerade angezeigten Datei. (Ausschnitt).
Immerhin werden Container (AVI), FourCC (DX50) und Auflösung (704x576) angezeigt. Auch bei Musik- und Bilddateien erhält man ähnliche Informationen.
Die Navigation ist gut gelungen, man gewöhnt sich schnell daran. Einzig die Fernbedienung hakt manchmal ein wenig – vielleicht ein Problem der Vorab-Firmware.
Das Link Theater verfügt über einen 100-MBit-Netzwerkanschluss, der einfach an einen Switch angeschlossen wird. Dank UPnP und falls DHCP läuft, wird der Player automatisch gefunden und als Media-Server auf der Login-Seite angezeigt. Der Name entspricht dem NetBIOS-Namen des PCs mit der Link-Theater-Software. Wählt man so einen Media-Server, erscheint folgendes Menü:
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Daten werden über das Netzwerk von einem PC geholt (Ausschnitt).
Ordner im Netzwerk.
Das Netzwerk funktioniert tadellos. Im Test gab es mit Bitraten bis 8 MBit keine Probleme. Wählt man die manuelle Netzwerkkonfiguration zur Eingabe der IP-Daten und des WEP-Keys, stört die schlechte Lesbarkeit sehr – das Eingeben der Werte wird zum Geduldsspiel.
In der Server-Software legt man für jede der Kategorien Musik, Video und Fotos einen Ordner fest, der vom Player automatisch erkannt wird. Dieser kann auch ein Netzlaufwerk sein.
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Einstellen der Ordner in der Server-Software.
Über die Watch-Folder lassen sich weitere Ordner festlegen, die der Player erkennt. Je mehr Ordner angelegt werden, desto langsamer wird die Software allerdings, weil sie die Ordner ständig auf Änderungen prüft.
Der Link Theater spielt Web-Radio. Die einzelnen Stationen sind allerdings hard kodiert, lassen sich also nicht ändern. Die Qualität der Web-Radios ist meistens schlecht. Mehr als 32 oder 64 kbs darf man nicht erwarten. Für gute Musikqualität reicht das nicht, es bleibt beim Hintergundgedudel. Ideal wäre natürlich die Konfiguration der Stationen über die Server-Software.
Interessant ist das Webbrowsen mit dem Player. Dieser verwendet dazu die Bookmarks des IE oder von Firefox, die mit der Fernbedienung angesteuert werden. Auch die Navigation auf den Seiten ist möglich, aber etwas umständlich. Die schlechte Lesbarkeit der meisten Web-Seiten auf dem TV-Gerät verhindert aber eine sinnvolle Nutzung weitgehend.
Die sinnvollste Netzwerkfunktion ist sicherlich das Firmware-Update. Über das Setup kann man es gezielt anfordern.
Natürlich kann der Link Theater Musikdateien abspielen und Bilder anzeigen. An Tonformaten werden WAV, MP3, OGG, WMA sowie M4A (MPEG4 AAC) erkannt. Die Tests mit MP3-Dateien zeigen eine gute Klangqualität und ausreichende Lautstärke. Die Übersicht ist dank Ordnerverwaltung und langer Dateinamen gut. MP3-Dateien lassen sich nicht spulen. Während ein Song läuft, ist keine Navigation möglich. Auch auf dem Display werden keine Informationen wie etwa ID3-Tags angezeigt.
An Bildformaten erkennt der Link Theater JPG, GIF, TIF, BMP und PNG. Eine Diashow ist möglich, die Zeit pro Bild wird im Setup eingestellt. Bilder lassen sich rotieren und mit der Zoom-Funktion sehr fein skalieren.
Das Setup ist typisch für Sigma-Player. Ein paar Beispiele:
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Verschiedene Einstellungen und Anzeige der Firmware-Version.
Die Lesbarkeit ist schlecht, die Firmware-Version ist überhaupt nicht lesbar. Die Einstellungen lassen sich nur mit Mühe ändern.
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Die DVD-Einstellungen
Die IP-Daten
Das Firmware-Update
Die Einstellungen für das Funknetz
Der Link Theater ist weit mehr als nur ein Player für DivX-Filme, was er geradezu nebenbei nahezu perfekt beherrscht. Besonders HD-Material zeigt der Player in einer exzellenten Qualität an. Dazu kommt die Unterstützung für Windows Media, das bei richtiger Codierung sehr hohe Qualität erlaubt. Das ist eine Stärke des Players. Eine zweite ist seine Netzwerkfähigkeit. Bereits die Vorab-Firmware funktioniert sehr gut: Das Netzwerk installiert sich quasi von selbst und funktioniert bestens. So muss das sein.
Gerade aus der Firmware könnte man aber noch viel mehr rausholen wie die fehlenden MPEG4-Untertitel oder die nur halbherzige Unterstützung von SVCDs zeigen.
Auf jeden Fall zeigt der Link Theatre, wo es in Zukunft lang geht: High Definition, Netzwerkfähigkeit und immer mehr unterstützte Formate.
Alle Eigenschaften dieses Players sind in dieser Feature-Tabelle zusammengefasst.
DVD-Player: Buffalo Link Theater PC-P3LWG/DVD
Anbieter:Buffalo Technology Deutschland
Preis: 299 Euro
Buffalo Technology Deutschland
Technische Spezifikation
(c) dv.rec 2005 Dieser Test wurde zur Verfügung gestellt von www.movie-player.de