Test Lenco DVD-41 Freund der FamilieDen Liebhabern hervorragender Plattenspieler wird der Name Lenco einiges sagen. Das ursprünglich Schweizer Unternehmen war in diesem Bereich lange Jahre einer der Marktführer. Auch heute, nach dem Umzug in die Niederlande, bietet Lenco noch immer professionelle Plattenspieler an, hat sein Portfolio aber um die Geschäftsfelder TV, DVD, Media-Player, Audio und Car-Audio erweitert. Zum Test steht heute das Modell DVD-41 an, ein preiswerter MPEG4 DVD-Player im 43cm Format.
Erstes Kennenlernen Das Gehäuse ist ordentlich verarbeitet und schafft schon auf den ersten Blick Vertrauen. Es wurden zwar, wie in der Einstiegs-Preisklasse üblich, nicht unbedingt die hochwertigsten Materialien verwendet, aber alles ist verwindungsfrei und wirkt robust. Der rückseitig platzierte Ein/Ausschalter trennt das Gerät vollständig vom Netz. An der Vorderseite befindet sich ein zusätzlicher Standby Knopf.
Das Display leuchtet mehrfarbig, ein wenig bunt, aber gut ablesbar. Die Schublade öffnet und schließt etwas geräuschvoll, ist aber deutlich stabiler als die vieler Wettbewerber.
In Sachen rückseitiger Anschlüsse wird das Klassenübliche geboten: Scart, S-Video Hosiden, YUV, Video Cinch, 5.1 Audio Cinch, Otical Audio und Coaxial Audio. Ein separater 2 Kanal Chinch Anschluss fehlt.
Innere Werte Im Inneren wirkt der Lenco sehr aufgeräumt. Hier wird der gehobene Standard der Budget-Klasse geboten, ohne das sich der DVD41 größere Verarbeitungsschnitzer erlaubt.
Die Kabelführung erscheint geordnet, einzelne Stränge sind fixiert. Der Loader verbirgt seine Herkunft, er wirkt aber stabiler als die bei der Konkurrenz zumeist eingesetzten Super-Slim-Laufwerke. Als Pick-Up werkelt ein Sanyo Full-Size Derivat mit Metallkapselung.
Das Wandlerboard verbirgt unter dem dankenswerterweise dort angebrachten Kühlkörper den Decoderchip ESS Vibrato II ES6688FA G514. Fernbedienung Die Fernbedienung ist relativ leicht und vergleichsweise ergonomisch aufgebaut. Die „Video“ Taste erlaubt das Umschalten zwischen progressiver und interlaced Bildausgabe. Der Funktionswinkel könnte etwas besser sein. Man muss zwar nicht direkt vor dem Gerät stehen, aber doch ein bisschen „zielen“, um die gewünschte Aktion auszulösen.
Neben der Fernbedienung gehört auch noch ein Audio/Video Kabel und ein kleines Handbüchlein mit 32 deutschsprachigen Seiten zum Lieferumfang. Letzteres ist, trotz des geringen Umfangs, relativ aussagekräftig, gut lokalisiert und fehlerfrei. Smart Navi und Setup Das Einschalten des Players wird zunächst einmal mit einem wolkigen Himmel belohnt.
Der anschließende Druck auf die „Setup“ Taste führt in das ESS-typische, sehr übersichtliche Hauptmenü.
Unter dem Menüpunkt „Lautspr. Einstellung“ lassen sich die gewünschten Verzögerungswerte der analog angeschlossenen Lautsprecher in Millisekunden angeben, praxisgerechte metrische Angaben wären hier angebrachter
Für den digitalen Ton lassen sich die Werte PCM, RAW oder AUS wählen. Auch die Kompression, für den so genannten „Nachtmodus“, lässt sich einstellen. Leider reicht die Rechenleistung des ESS Chipsatzes nicht aus, um gleichzeitig analogen und digitalen Ton darstellen zu können. Soll also der Ton zum Beispiel über den angeschlossenen Fernseher und nicht über einen digitalen Verstärker ausgegeben werden, muss der Digital-Ausgang des Lenco 41, (SPDIF Output), abgeschaltet sein.
Im Präferenzen Menü lassen sich die üblichen Einstellungen treffen: Art des Fernsehers, Art des Bildsignals, gewünschte Sprache usw.
Der Datei Browser ist sehr einfach zu bedienen. Zeichensatz und Schriftfarbe sind augenfreundlich gewählt. Der Aufbau ist übersichtlich. Leider werde nur 11 Zeichen pro Dateiname angezeigt.
Bildqualität Wir überprüfen die Bildqualität wie üblich per einzeln abgeschirmter Kabel, jeweils per RGB über Scart und S-Video über Hoside an einem 4:3 Thomson und Philips TV. Für die Überprüfung des YUV mit und ohne Progressiv-Scan ziehen wir den brandneuen Sanyo Z4 Beamer hinzu. Für einen Player der 50 bis 60 Euro Preislage ist die Bildqualität recht gut. Sowohl das RGB als auch das S-Video Bild sind scharf, kontrastreich und rauscharm. Die Bildqualität liegt im Bereich der günstigen Zoran Player, wie dem Cyberhome 462 oder dem Xoro 4000. Über den Komponentenausgang an den Z4 angeschlossen, wirkt die Wiedergabe sehr kontrastreich, mit etwas übersteuerter Schärfe. Insgesamt erscheint das Bild bei der sicherlich realitätsfremden Wiedergabe über den Beamer ein wenig unausgewogen, liegt in etwa zwischen dem schlechten Chili 305 mit Sunplus und den besseren CH DVD 462 und Xoro HSD 4000, die er allerdings nicht im entferntesten in dieser Disziplin erreicht., Progressiv Scan verringert die Schärfe, das Bild ruckelt auch leicht, hier wirkt der ESS-Chipsatz überfordert. Tonqualität AC3 und DTS klingen bei digitaler Übertragung angenehm transparent. Der Lenco scheint zwar nicht DTS lizensiert, gibt dieses Tonformat aber trotzdem wieder. Allerdings nur wahlweise digital oder analog. Die Laufruhe des Loaders ist befriedigend, mit dem Ohr am Schlitten lassen sich leise Geräusche wahrnehmen. Ein Prologic II Dekoder ist nicht vorhanden. Insgesamt empfiehlt sich für hochwertigen Hörgenuß die Wiedergabe über den optischen oder coaxialen Ausgang mit externer Wandlung in einem guten AV-Receiver. Der eingebaute Wandler für Dolby Digital kann nur geringe Anforderungen erfüllen, wirkt undynamisch, ein wenig zu schrill und ist überhaupt nicht in der Lage, eine irgendwie geartete Räumlichkeit darzustellen. Für die Wiedergabe an einem handelsüblichen TV ist die interne Wandlung allemal ausreichend. Video-DVD Betrieb Im normalen DVD-Video Betrieb gibt sich der Lenco familienfreundlich und unkompliziert. Der Loader erkennt die eingelegten Scheiben schnell und sicher. Neben gekauften Disks wird auch fast jede Art von selbstgebrannten Scheiben akzeptiert. Selbst DL Rohlinge, (sowohl PLUS als auch MINUS) verursachen dem Lenco keine Schwierigkeiten. Der Layerwechsel war von uns im Testbetrieb zu keiner Zeit wahrnehmbar. Der Player zoomt in den Zoomstufen 2, 3 und 4. Die Zoomanzeige verbleibt erfreulicherweise nicht im Bild. Spulen ist mit 2 bis 32facher Geschwindigkeit möglich. Die „Display“ Funktion gibt Auskunft über die bereits vergangene und die Restspielzeit. Mit „Goto“ kann ein beliebiger Zeitpunkt im Film angesprungen werden. Audio-CD Betrieb Vom Einlegen der Disk bis zum Start der Musik vergehen nur wenige Sekunden. Auch kopiergeschützte CDs werden korrekt erkannt und abgespielt. Aufgrund der im Chipsatz begründeten Wiedergabequalität kann der Lenco nicht als Ersatz für einen Standalone-CD-Player in einer hochwertigen Wiedergabekette dienen. Dafür wurde er aber auch nicht gebaut, für das gelegentliche Abspielen einer CD ist er allemal geeignet. MP3/WMA Betrieb Leider werden während des Abspielens keine ID3 Tags angezeigt.
Die Qualität der MP3 Ausgabe ist unproblematisch, im Testbetrieb lies sich kein Springen oder Holpern provozieren. UDF-formatierte DVDs mit MP3 mag der Lenco nicht so sehr. Der Player beherrscht auch im MP3 Betrieb nicht mehr als die Anzeige von 11 Zeichen im Browser. JPEG Betrieb Der ESS Chipsatz des Lenco 41 bietet keine automatische Vorschaufunktion, wie es z.B. die MTK Player können. Durch das Drücken der „Menü“ Taste erhält man aber einen Überblick. Die anzuzeigenden Bilder werden mit der „Enter“ Taste der Fernbedienung aus der Liste oder Vorschau gewählt. Die Qualität der Darstellung liegt deutlich über dem Niveau der Player mit Zoran Vaddis 7 Chipsatz. Das Downscaling funktioniert hervorragend, auch große Bilddateien mit 6 Megapixel werden schnell und scharf dargestellt. Die Bilder können außerdem vergrößert und gedreht werden.
MPEG (4) Betrieb MPEG1, MPEG2, VCD, MVCD, SVCD, KSVCD und RSVCD haben wir von CD und DVD ausprobiert, hier gab es kein Problem. In Sachen MPEG4 offenbart der ESS Chipsatz aber eine Schwäche: Er kann DivX oder Xvid Dateien, die mit der Option Qpel, (Quaterpixel), kodiert wurden, nicht abspielen. Das stellt für den Selbstkodierer kein Problem dar, zumal dieses Feature , außer einer minimalen Verkleinerung der Datei, praktisch nichts bringt. Wer aber häufig Files aus dem Web saugt, könnte hier und da schon mal über eine Datei stolpern, die mit der Option Qpel erstellt wurde. Da hilft dann nur das Umkodieren. Im DivX Betrieb ist nur eine Zoomstufe, 2fach, verfügbar. Spulen wird mit 2, 4, 8, und 16facher Geschwindigkeit unterstützt. „Display“ und „Goto“ funktionieren hier genau wie im Video-DVD Betrieb.
Formate und Medien Wir benutzen erstmals für diesen Test die aktuelle DivX Test-CD 2.0 von www.divx-test.com.
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