Test DVD-Player Targa DP- 5200X V1.7 Lidl strikes back Nachdem Aldi-Süd mit der Platzierung des Tevion 7000 in der laufenden Wochen das Interesse vieler DVD-Player-Käufer auf sich ziehen konnte, zieht Lidl nun am Montag mit dem Targa DP- 5200X zum Preis von 49,99€ nach. Lidl bedient sich keines eigenen Labels und belässt den Namen des, von der Herstellung gut ausgestatteter Multimediacomputer bekannten Herstellers Targa aus dem westfälischen Soest.
Der Targa wird erfreulich komplett ausgeliefert. Ein Scart-Kabel, ein dreiadriges Chinch-Audio-Video-Kabel, ein USB-Verlängerungskabel, die ausführliche, gut übersetzte und bebilderte 24-seitige deutsche Bedienungsanleitung im A3-Format, eine Burosch Test DVD als Targa-Edition (!), die Fernbedienung, Batterien dafür und das SlimLine Hauptgerät in den Maßen 430x255x38mm (Breite/Tiefe/Höhe) sind im bebilderten, etwas labilen Karton enthalten.
Die Verarbeitung des 5200X entspricht dem Budget-Standard. Bis zur Frontblende kann man die Verarbeitung als durchaus qualitativ und gelungen bezeichnen, beim Frontteil setzte aber wohl dann der Rotstift an. Das Plastik wirkt schlicht billig, das Display ist ein wenig sehr klein, USB und Kartenschächte sind nicht durch eine Abdeckung geschützt. Über Geschmack lässt sich streiten, praktisch sind die viel zu kleinen und in ihrer Funktion so gut wie gar nicht zu erkennenden Bedientasten keineswegs.
Immerhin sitzt der echte Netzschalter dort, wo er hin gehört: Vorne links am Gerät.
Die Loaderschublade präsentiert sich recht dünn und biegsam, sie fährt nicht ganz aus, so das beim Einlegen der DVD Vorsicht geboten ist.
Das Display ist ein wenig klein und in angenehmen Blau gehalten, ansonsten bietet es die klassenüblichen Informationen, immerhin hat Targa auf die unnütze, sich drehende Disk verzichtet.
An der Rückseite des Players finden wir ein erfreulich komplettes Anschlussfeld. Hier stimmt auch die Wertigkeit und die Qualität der Verarbeitung. Alles sitzt passgenau und wirkt ausserordentlich stabil.
Neben dem, in Europa standardisierten Scart-Anschluß, der mit Fbas und RGB beschaltet ist, finden wir für die Video-Anschlüsse einen Progressiv-Scan tauglichen YUV, Fbas-Chinch und eine S-Video Hoside. Im Audio-Bereich gibt es einen coaxialen und einen optischen Spdif, eine komplette Batterie 5.1 Ausgänge und lobenswerter Weise auch Downmix Chinch für den linken und für den rechten Kanal. Ein Kuriosum und für uns nicht nachvollziehbar ist die Plazierung des Kopfhöreranschluß auf der Rückseite.
Die Fernbedienung ist leidlich ergonomisch aufgebaut und liegt recht gut in der Hand. Die Tasten haben keinen eindeutigen Druckpunkt, man wackelt sich nach unten, trifft dabei nicht immer den Kontakt. Dabei fühlt sich das Ganze nicht unbedingt wertig an. Die Funktion ist OK, man braucht mit der Fernbedienung nur ungefähr in Richtung Player zielen. Innere Werte Unter der Haube verbirgt der Targa chinesische Technik, wie sie heute fast jeder DVD-Player, nicht nur im Budget-Bereich, aufbietet.
Die Kabelwege könnten insgesamt ein wenig kürzer gehalten werden, immerhin sitzen die Ausgansbuchsen, bis auf die Scart-Buchse und den Kopfhöreranschluß, direkt auf dem Mainboard.
Beim Mainboard handelt es sich um das Referenzboard von Sunplus für die SPHE8281AN0535-256 All-in-One CPU.
Der Loader ist ein SUN-Loader von Colindagroup, der eine unbestreitbare Ähnlichkeit zum geläufigen Asatech und damit auch zum Original, dem Sanyo Slimline-Loader aufweist. Als Pickup kommt im Testmodell das SANYO DV34 zum Einsatz, SUN setzt in das gleiche Laufwerk aber auch HITACHI 1200S Pickups ein.
Das Laufwerk des Testgerätes arbeitet im Betrieb sehr angenehm leise. Die Fokusiergeräusche des Pickups sind dezent, die Positionierung ist so gut wie nicht zu hören. Anschluß und Setup Der Player wird über einzeln abgeschirmte Kabel an ein 100Hz 4:3 Thomson TV und ein 16:9 TFT-Panel von CyberHome angeschlossen. Beim Thomson testen wir Scart Fbas und RGB und S-Viseo-Hoside. Beim 16:9 Panel schliessen wir zusätzlich Fbas-Chinch und YUV an. Seine Progressive-Scan Qualitäten durfte der Targa am Sanyo Z4 beweisen. Die Audio-Sektion wurde über Spdif mit einem Marantz-Receiver verkabelt, der über ein THX-Boxenset von Teufel sein Bestes gab. Zusätzlich haben wir die analogen Verbindungen angeschlossen. Beim Einschalten begrüßt uns der Player mit dem bekannten Targa-Begrüßungschirm.
Ein Druck auf die Setup-Taste der Fernbedienung offenbart ein, gegenüber den älteren Sunplus-Chipsätzen wie im Chili 205/305, verändertes Setup-Bild.
Das Setup ähnelt nun nicht mehr einem ESS-Setup, es orientiert sich von der Aufmachnung eher an Mediatek-Design.
Der Player lässt sich durch folgendes Prozedere RC-free schalten:
Im erscheinenden Menü ist der Region Code nun auswählbar. Zusätzlich ist die FW-Revision ablesbar .
Es fällt auf, das gegenüber den bisherigen Sunplus-Versuchen, die Lokalisation des Setups relativ fehlerfrei gelungen ist. Auf der Verpackung des Targa prangt das DivX-Zertifikat, der Chipsatz hat die Zertifizierung auch ohne Zweifel durchlaufen, wie man auf der Sunplus-Homepage lesen kann. Für Video on Demand muß man auf www.divx.com/vod den Registrierungscode des Gerätes eingeben. An den kommt man, in dem man, anders als in der Anleitung beschrieben, kommt, wenn man während der Wiedergabe eines DivX-Files die “Angle”-Taste drückt.
Die Test-DVD Namhafte Produktionsfirmen der Unterhaltungselektronik benutzen die Testbilder von Burosch zur Realisierung ihrer Entwicklungen. Die dazugehörenden DVDs sind ebenso gut wie teuer. So ist es um so überraschender, das Targa dem 5200X eine Test-DVD beilegt, bei der neben allgemeinen Begriffserklärungen auch sehr viele Bilder der Burosch-DVDs zu finden sind. Mit diesen Bildern kann man seine Homevideoanlage nahezu perfekt einstellen. Sehr viele Bilder sind undokumentiert, eine kurze Beschreibung findet sich aber auf der Homepage von Burosch. <-
Ein Novum sind die ausführlichen und sehr detaillierten Video-Erklärungen zur DVD, mit denen auch Einsteiger zurecht kommen sollten.
Bildqualität Über RGB und S-Video bietet der Targa ein Bild, wie es mit einigen Zoran Vaddis 7 Playern vergleichbar ist. Hier und da übersteuert das Weiß, der Kontrast ist manchmal zu heftig, heruntergeregelt dann zu milchig. Insgesamt kann das Bild im Budget-Segment sehr gut mithalten, ohne die Qualität z.B. des CH DVD 462 oder des Xoro HSD 4000 zu erreichen. Die Stunde der Wahrheit kam am Sanyo Z4 Beamer. Hier war ein deutlicher Qualitätssprung zum älteren Sunplus-Chipsatz zu erkennen, solange die Zuspielung interlaced über YUV erfolgt. Der eingebaute Scaler machte das Bild matschig und flau, hier gab es sehr deutliche Unterschiede zum in der gleichen Preisklasse agierenden CH 462. Aber für den Betrieb am Beamer dürfte der Player auch kaum gekauft werden. Am TV über Scart und RGB oder über YUV interlaced am LCD-Panel ist das Gebotene durchaus gut, legt man den günstigen anschaffungspreis zugrunde. Tonqualität Der 5.1 bzw. 7.1 Klang über Spdif liegt im gehobenen Klassendurchschnitt. Neigte der Chili 205 in der Tendenz eher zum etwas verhaltenem, übertrieben ausgedrückt dumpfen Klang, kommt der Targa angenehm klar und hell, aber nicht aufdringlich daher. Dolby- Prologic kann der Targa nicht bieten, dafür spielt er DTS im Passthrough und wandelt die Signale auch im Stereo down. Das Klangbild klebt dabei an den Lautsprechern, eine naturgetreue Abbildung im Raum lässt sich weder im AC-3 noch im Stereo-Betrieb entlocken. Dieses Schicksal teilt der Targa mit allen uns bekannten Brüdern seiner Preisklasse. Insgesamt hat Sunplus hier mit der Konkurrenz von Mediatek und Zoran im Budgetbereich gleichgezogen. Über Stereo-Chinch ist der Targa sicherlich nicht für High-End Gourmets gebaut. So fehlt hier die letzte Dynamik, das gewisse Quentchen Transparenz und jegliche Räumlichkeit. Ähnliches offenbart sich im DD-Decoder, der preisklassenübliche Kost bietet. Im MP3 und WMA Betrieb gibt sich der Targa wenig Blöße, spielt auch Ordner-übergreifend die Files im Zufallsbetrieb ab. Am Browser hat sich nichts geändert, hier bleibt es bei den lediglich 8 Buchstaben, die im Dateinamen dargestellt werden können. ID3-Tags liesst der Targa nicht aus. Als immer wieder hinderlich erweist sich die Tatsache, das im Browser unten zwischen Musik, Photos und Movies entschieden werden muss. Eine komplette Auflistung einer DVD ist so nicht möglich.
JPEG-Ausgabe Der Targa braucht bei großen Jpegs ein wenig Anlauf, es vergeht einige Zeit, bis ein Bild auf dem Bildschirm erscheint. Das Ergebnis ist durchaus gut, der Player kommt auch mit sehr großen Bildern gut zurecht. Formatkompatibilität
Es fällt auf, das der Player zum Abspielen der verschiedenen Dateien am Anfang relativ viel Zeit zur “Initialisierung” benötigt. Echte Probleme hat der 5200X mit der momentanen Firmware beim Abspielen von Nero-Digital-Dateien. Selbst im zertifizierten Standard-Profil kommt es häufig zu Rucklern oder kompletten Abstürzen. Der Trick mit der Veränderung des Headers bei Nero-Digital-Files im Cinema-Profil, die auf Zoran Vaddis 7 und ESS Chipsätzen basierten Playern laufen, funktioniert beim Targa leider auch nicht. Er verhält sich so, als wenn er ein Cinema-File abspielt, gibt keinen Ton raus und ruckelt stark. Mit den aktuellen Firmwares ist der Player kaum Nero-Digital-fähig. Hohe Bitraten bei den Mpeg4 basierten Kompressionsverfahren mag der Player überhaupt nicht. Ab ca. 3500Kbps fängt die Wiedergabe stark an zu ruckeln. Hier dürfte der Chipsatz an seine Grenzen stossen. In der Praxis spielen Bitraten oberhalb von 3000Kbps allerdings kaum eine Rolle. Der Player wird mit mindestens zwei verschiedenen Firmware-Varianten ausgeliefert. Die 009.324.G32-00 kann im Gegensatz zu der getesteten 009.324.LG32-00 nur eine Tonspur bei den Mpeg4-Varianten ausgeben. Die 009.324.LG32-00 ist bei uns im Downloadbereich nun verfügbar. Damit sind Ergebnisse entsprechend obiger Tabelle möglich, die Defizite bei Nero-Digital bleiben jedoch. USB-Betrieb, Kartenschächte Von Nero-Digital-Files abgesehen, spielt der Targa alles, was er auch von CD/DVD liest, über die USB-Schnittstelle und die SD-/MMC-/SM-/MS-/CF-/MD-/XD-Kartenschächte. Bei der USB-Schnittstelle handelt es sich um eine 1.1 Version, die oberhalb einer Übertragungsrate von 2000 Kbps an ihre Grenzen stösst. Festplatten müssen in FAT32 formatiert sein, beim Anschluss größerer Platten dauert es geraume Zeit, bis der Player das Inhaltsverzeichnis im Browser anzeigt. Navigiert wird bei USB und Karten genauso wie bei CD/DVD. Der Targa kann über USB nicht mit einem PC zum USB-Netzwerk verbunden werden, nur externe Geräte funktionieren. Service und Support Targa bietet eine Telefon-Hotline unter 01805-699100 an, die mit 0,12€/Min sehr gemässigt kostenpflichtig ist. Der Player lässt sich über eine FW-CD recht einfach updaten. Targa bietet unter http://www.service.targa.de/ eine spezielle Support-HP an, auf der neben FAQs und Bedienungsanleitungen auch Firmwareupdates angeboten werden, zum Zeitpunkt der Testerstellung noch keine für den 5200X.
Fazit: Targa bietet mit dem DP-5200X zum Kampfpreis von 49,99€ einen wahrhaften Vielkönner an. Der Player liest viele Formate, die Wiedergabe von DVD-DL ist alles andere als selbstverständlich. Gegenüber dem Aldi-Player Tevion 7000 kann er mit dem USB-Anschluss punkten, den ersten Eindruck prägen aber auch offensichtliche Verarbeitungsdefizite bei der Frontblende und vor allem der Fernbedienung. Bei weiterer Beschäftigung gefällt der Targa als zuverlässiger Kumpel, der so ziemlich alles in recht guter Qualität abspielt, was man ihm in die Lade legt, wenn es keine Nero-Digital-Files sind. Solange es noch keine richtig funktionierende Firmware für den Targa gibt, ist er für Nero-Digital-Fans in dieser Form nicht zu empfehlen. Ein besonderes Bonbon ist die beigelegte Test-DVD, bei der viele Käufer nicht ahnen dürften, welche Schätze sie enthält. zusammen mit der sehr guten Bedienungsanleitung kann sie dem Käufer dabei helfen, seine Heimkinoanlage fundiert korrekt einzustellen. Links: Forum: DVDBoard Fotos: DV-Rec,
Autor: grabber
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