Test Panasonic DVD S52 Understatement Der selbsternannte Video-Experte kann sich selbst in der Regel erst ernstnehmen, wenn er einen DVD-Player aufwärts der 300€ im Regal stehen hat. Nun kommt der japanische Multimedia-Riese Panasonic mit einem DVD-Player für UVP 149€ daher, der Strassenpreis dürfte geringfügig darunter liegen. Noch dazu beherrscht der Player die Wiedergabe von Mpeg4 komprimierten Dateien. Kann der Player unbedenklich für die heimische HD-Ready-Video-AV-Anlage empfohlen werden? Unser Test wird versuchen, Licht in diese Frage zu bringen.
Der Panasonic DVD S52 wird zusammen mit seiner Fernbedienung samt Batterien, dem Netzkabel und der Bedienungsanleitung geliefert. Ein HDMI-Kabel war im Budget wohl nicht mehr unterzubringen und sollte im Salär berücksichtigt werden. Dem Gerät merkt man den günstigen Preis viel weniger an, als zu vermuten und von Bildern her zu erwarten war. Die Front ist aus Plastik, ein wenig verspiegelt, das Design ist Geschmacksache aber durchaus zweckmässig, vor allem ist das Gesamtwerk wirklich gut verarbeitet. Das ungewöhnliche Design hat zudem den Vorteil, das man den Player ob des geringen Gewichts beim Betätigen der Tasten nicht nach hinten verschieben kann.
Vorn bietet uns der neue Panasonic die allernötigsten Bedienelemente zur Steuerung ohne Fernbedienung. Einen echten Ausschalter bietet der S52 nicht, sein Standby-Verbrauch liegt aber bei gemessenen 0,24 Watt. Das macht im Jahr, je nach Stromtarif, ca 1€. Auf die aufgedruckten Beweise der Vielseitigkeit des Testgerätes könnten wir am ehesten verzichten. Die Lade bricht beim Herausfahren neue Geschwindigkeitsrekorde, aber, Gott sei Dank, nicht ab, auch wenn es ob der modischen Dicke eines Bierdeckels anfangs den Anschein macht. Der Tray fährt ganz aus und lässt sich unproblematisch beladen.
Das verbaute Display des S52 ist von der sparsamsten Sorte. Lediglich 6 7-Segment Elemente müssen sich die Information teilen. Dabei hat das Display eine angenehme Höhe, ist sehr ausreichend hell (das lässt sich im Setup einstellen) und kann für verschiedene Informationen umgeschaltet werden. So zeigt es wahlweise Track und Abschnitt oder die Spieldauer an, die zur Restspieldauer umgestellt werden kann.
Wendet uns der Player sein Hinterteil zu, bemerken wir mit Wohlwollen die Anschlußvielfalt, die sich uns offenbart.
Wir finden, fein säuberlich ins Heck eingefügt, ein abziehbares Stromkabel für die Stromversorgung, optische und coaxiale Anschlüsse für den digitalen Tontransfer zum AV-Receiver, ergänzt durch konventionelle Stereo-Chinch Anschlüsse und die Sektion der analogen 5.1 Chinch-Anschlüsse. Für den Videobereich stehen eine Fbas-Chinchbuchse, eine S-Video Hoside, ein Progressiv-Scan fähiger Chinch-Komponentenausgang (nein, er kann normgemäß nicht hochskaliert werden) und ein Scart-Anschluss zur Verfügung. Der Scart kann sowohl Fbas wie auch S-Video und RGB-Signale weiterleiten. S-Video Signale liegen zwar ausserhalb der Scart Specs, sind aber in der täglichen Anschlusspraxis immer gern willkommen. Für den Ton und die Videosignale ist die HDMI 1.2+ Schnittstelle des Panasonic S52 zuständig. Sie kann sowohl hochskalierte, digitale Videosignale als auch Tonsignale an den Receiver weiterleiten. Bei den Tonsignalen beherrscht sie die gesamte Palette des z. Zt. angebotenen: PCM. Dolby Digital, DTS und auch DVD-Audio. Sie könnte auch SACD, der Player aber leider nicht. Das “+” ist eine Panasonic Besonderheit: Panasonic legt Steuersignale auf die HDMI, mit denen der Player mit anderen Panasonic-Geräten korrespondieren kann. Info HDMI: • HDMI 1.0: PCM, Dolby Digital, DTS, MPEG An der beigelegten Fernbedienung könnten sich einige chinesische Ingenieure abschauen, wie man sowas beinahe optimal, auch mit geringem Budget, konstruieren kann.
Die Tasten sind, trotz umfangreichem Funktionsumfang, thematisch geordnet. Die Haptik ist einwandfrei, die Fernbedienung lässt sich beinah sofort auch im Dunklen intuitiv blind bedienen. Die Tasten sind griffig, vielfältig geformt und die ganz wichtigen haben einen kleinen Knubbel. Der Druckpunkt ist vorbildlich, der Aktionsradius klasse: Man braucht keineswegs auf den Player zu zielen, die nächste Wand hinter dem Sitzplatz tuts auch. Aus unverständlichen Gründen hat Panasonic die “Eject”-Taste eingespart.
Im Inneren Der Stahlblechdeckel des S52 ist erwartet hartnäckig um den Player konstruiert. Aber auch er lässt sich entfernen. Der Anblick, der sich uns bietet, zeigt, das Panasonic wohl nur am Äusseren des Players ein wenig den Rotstift angesetzt hat.
Das Netzteil und die Analog-Fraktion finden auf der geräumigen, unteren Platine Platz. Etwas erhöht tummeln sich die Wandlerprozessoren.
Beim Chipset vertraut Panasonic auf japanische Ingenieurskunst aus den eigenen Reihen und nicht auf chinesische Entwicklungen von der Stange.
Auch der Scaler ist eine Eigenentwicklung und nicht mehr, wie noch beim S97, von den Faroudja Spezialisten. Wir dürfen auf die Videoergebnisse gespannt sein.
Der Loader dürfte eine Matsushita (Panasonic) Eigenentwicklung sein und ist nicht im entferntesten so Skepsiserregend wie seine Kollegen aus der landläufigen Budgetproduktion. Den Hersteller des Pickups blieb uns verborgen. Anschluß und Setup Die Bedienungsanleitung ist mit 27 deutschen Seiten zwar hinreichend ausführlich, die Ordnung und das Layout lassen den Leser aber schon nach den ersten Kapiteln verzweifelt nach einem Kompass suchen. Viele Erklärungen fehlen, die thematische Zusammenfassung lässt das Manual schon nach dem ersten Studium ziemlich alt aussehen, so oft muss man hin- und herblättern. Die Versuchsanordnung unserer Praxistests bestand aus einem Thomson 100Hz 72cm CRT TV (über Scart-RGB), einigen 42” Plasma-TVs (über Scart-RGB, HDMI, YUV) und dem Sanyo Z4 (YUV und HDMI). Der Ton lief über die bewährte DD Kombination aus Marantz und Teufel, verbunden per Spdif Coax Kabel. Alle verwendeten Kabel sind hochwertigster Natur, einzeln abgeschirmt und zum Teil teurer als der Player. Beim Einschalten begrüsst uns der Player mit einem sehr dunklen, blauen Bildschirm. (Panasonic baut Plasma-TVs!)
Zuerst einmal fällt auf, das der Player selbst erkennt, ob eine Verbindung über HDMI hergestellt wurde. Der User braucht also nicht die richtige Einstellung mittels extra verlegtem analogen Kabel vorzunehmen oder durch wildes Tippen einer bestimmten Taste auf der Fernbedienung den richtigen Ausgang “im Dunkeln” zu suchen. Nach der Installation öffnet sich ein Quick-Setup, bei dem das eingestellt werden kann, was Panasonic für wichtig erachtet. Wir überspringen diesen Teil, eine grundliegende Installation übers Setup ist in jedem Fall anzuraten. Eine Druck auf die “Setup”-Taste der Fernbedienung zaubert folgende Einstellungen auf den Bildschirm:
Bei den Video-Einstellmöglichkeiten finden wir die allgemein üblichen Möglichkeiten und noch einiges mehr und einiges zuwenig. Dazu kommen wir später im Test.
Das Bildschirmformat lässt sich grundsätzlich vorwählen. An dieser Vorauswahl orientieren sich spätere Einstellmöglichkeiten im “Functions”-Menü.
Der Player lässt sich auf das Wiedergabegerät voreinstellen. Die Ergebnisse sind ausserordentlich effektiv und beweisen die hohe Kompetenz der Panasonic-Ingenieure im Video-Bereich.
Ins Video-Setup ist auch die Audio-Verzögerung gerutscht. Beherrscht der heimische AV-Receiver diese Verzögerungseinstellungen nicht, kann am Player die Zeit eingestellt werden, die ein Bildaufbau im Wiedergabegerät länger als der Synchronton braucht.
Für Perfektionisten: Auch die Standbilder lassen sich perfekt voreinstellen.
Der S52 beherrscht neben NTSC auch die PAL 60 Wiedergabe. Dabei werden NTSC-Signale im Player so aufbereitet, das sie mit einem normalen PAL-Empfänger angeschaut werden können. Bei Anschluss des Players an ein HD-Display ist hier der Wert NTSC einzustellen.
Unabhängig vom Umgang mit dem NTSC-Signal kann man die generell bevorzugte Norm einstellen. Oder man lässt das den Player in der “Automatisch”-Einstellung erledigen.
Die Mehrkanaleinstellung erlaubt nicht nur den Wert für den Abstand der Lautsprecher einzustellen, leider nicht metrisch, sondern in Millisekunden, sondern lässt auch die Pegelreglung zu. So kann der Player auch bei Ausgabe über die analogen 5.1 Ausgänge auf die Räumlichkeiten eingestellt werden.
Die HDMI-Konfiguration wirkt auf den ersten Blick recht mager. Alle wichtigen Einstellungen hierfür hat Panasonic im “Functions”-Menü versteckt, das wir im nächsten Abschnitt beschreiben. Hier ist es erstmal möglich, den RGB-Bereich einzustellen und zu bestimmen, welche Signale die HDMI passieren dürfen.
Was der Baumarkt-Plasma nicht beherrscht, der S52 kanns: Graue statt schwarze Hintergrundstreifen.
Die Ausschaltautomatik lässt sich nur ein- und ausstellen, nicht weiter konfigurieren.
Für die Benutzung von “Video on Demand” Filmen, also Filmen, die aufgrund von ©-Bestimmungen einer Registrierung bedürfen, bietet der Panasonic aufgrund der vorgenommenen, werbeträchtigen DivX-Zertifizierung im Setup den entsprechenden Schlüssel. Mit diesem Schlüssel kann man den Player für VoD auf www.divx.com registrieren. Das Functions-Menü Panasonic hat viele Einstellungen, die ins Setup gehören, in ein spezielles Menü, welches auch auf der Fernbedienung eine eigene Taste hat und neben einigen wichtigen Voreinstellungen auch abspielspezifische Änderungen enthält, ausgelagert.
Beim Druck auf die “Functions” Taste der Fernbedienung öffnet sich ein Menü, von dem aus in erster Linie weiter verzweigt wird. Aber auch hier kann man schon einige Dinge einstellen, z.B. die Anzeige des VFD-Displays konfigurieren. Beim Markieren der “Zeit” öffnet sich ein Untermenü, in dem u.a. die Restzeit als Anzeige auf dem Display festgelegt werden kann.
Bei “Sonstige Einstellungen” öffnen sich weitere Untermenüs. So kann z.B. die Abspielgeschwindigkeit in 0,1er Schritten variiert werden. Netter Gag.
Der Surround-Sound können in vorgegebener Weise manipuiliert werden. Für einige Filme kann das ganz reizvoll sein. Die Effekte zeigen auch über die Spdif-Verbindung Wirkung.
Erwischt: dieses Untermenü ist nicht Deutsch lokalisiert.
Einige sehr wichtige Einstellungen verbergen sich im Bild-Menü. Hier kann z.B. der HDMI richtig konfiguriert werden. Beim Videoausgangs-Modus stehen 480/576p, 720p und 1080i zur Verfügung. Diese Einstellung gehört ins HDMI-Setup!
Bei den Einstellungen für den Bildmodus gibt Panasonic 5 feste Einstellungen vor, die es auszuprobieren durchaus mal lohnt. Unter “Benutzer” kann der User das Bild auf seine Bedürfnisse zuschneiden und Kontrast, Helligkeit, Schärfe, Farbe, Gamma, Tiefen-Verstärker (reduziert das Rauschen im Hintergrund und verspricht so mehr Tiefenwirkung) und die MPEG DNR (De-Blocker und Rauschunterdrückung, bei schlechten Files durchaus empfehlenswert) in Schritten einstellen.
Eine weitere, sehr wichtige Funktion, die ins Setup gehören würde, ist die Vorwahl des Progressiv-Scan-Pulldown-Modus, hier irreführend “Übertragungsmodus” genannt. Progressive Scan Line-Doubler arbeiten nach bestimmten Vorgaben. In der Funktion “Auto” wird ein Flag ausgelesen, der die Einstellung auf “Video” oder “Kino” festlegt. Dies funktioniert solange, wie der Flag auf der DVD korrekt gesetzt ist. Ist dies nicht der Fall, sollte der User zu Beginn der Wiedergabe den korrekten Modus manuell vorwählen. Für “Video”-Dateien, die interlaced aufgezeichnet wurden, wird das Bild im Rythmus 2:2 abgetastet. Das erste Filmbild wird zweimal wiederholt, das zweite auch u.s.w. Auf fast allen kaufbaren DVDs ist das Material im Progressiv-Scan-Verfahren aufgezeichnet. Hier empfiehlt sich die manuelle Voreinstellung auf “Kino”. Dabei wird das Material 3:2 abgetastet, das erste Filmbild wird dreimal wiederholt, das zweite zweimal u.s.w. Ist der Pulldown-Modus falsch gewählt, kann das Bild sichtbar flimmern. Leider setzt der Panasonic die Einstellung bei jeder Betätigung der “Eject”-Taste auf “Auto” zurück. die Einstellung sollte zu Beginn der Wiedergabe einer DVD manuell auf “Kino” gestellt werden.
Die HD-Bildverbesserung kann besonders die Schärfe von minderwertigem Material durchaus verbessern. Hier hilft ausprobieren.
Die Einstellung des Farbraums gehört ebenfalls ins HDMI-Setup. Bekanntlich sind farbige Bilder auf der DVD im YUV-Format gespeichert, im Format 4:2:2. D.h. jedes Pixel überträgt die komplette s/w-Information (Y), das hat den Wert 4. Jedes zweite Pixel überträgt eine der Farbkomponenten (U+V)2:2. Wir haben also im Verhältnis die doppelte s/w-Auflösung zur Farbauflösung. HDMI, YUV und RGB sind in der Lage, dieses YUV 4:2:2 nativ zu übertragen. Deshalb sollte in der Regel eine Einstellung auf 4:2:2 die besten Resultate bringen. Die anderen Einstellmöglichkeiten bringen Vorteile bei der Anpassung an spezielle Adaptierungen, z.B. HDMI > DVI. Dort verlangen einige wenige TVs ein RGB-Signal am DVI, was bei nicht konfigurierbaren HDMIs derbe Farbverfälschungen mit sich ziehen kann, z.B. in den dunklen Bildbereichen. Selbst die Positon von Untertiteln kann individuell konfiguriert werden.
Die Einstellungsmöglichkeiten der Anpassung des Videomaterials sind abhängig von den Vorgaben, die im Setup gemacht wurden. Obige tun sich bei 16:9 Einstellung auf.
Die HDMI-Funktionen, auf einen Blick. Hier bei ausgeschalteter Audio-Weitergabe. Alle Bildbeeinflussungen und Skalierungen können auch im 720p und 1080i Betrieb vorgenommen werden. Hier zeigt der Player so manch einem Plasma und LCD-Bildschirm wie sowas funktionieren kann. Der Browser Wird eine Daten-DVD eingelegt, erscheint als erstes ein Vorwahlfenster:
Der Browser ist manigfaltig konfigurierbar. Er öffnet sich nach Druck auf die “Play List” Taste der Fernbedienung:
Es bieten sich folgende Möglichkeiten: Multi (ungefähr so wie ein gemeiner MTK-Browser)
Codefree Der Player lässt sich nur über eine spezielle Fernbedienung codefree stellen. Einen “normalen” Hack gibt es nicht. Einige Versender verkaufen den S52 gegen geringen Aufpreis direkt Codefree. DVD-Betrieb Der Panasonic DVD-S52 liest DVD, DVD-R/RW, DVD-R DL, DVD-VR, DVD-Ram, CD, CD-R/RW. Laut Spezifikation. Ausserdem kann er problemlos DVD+R/RW, DVD+R DL, DVD+Video. Das ist alles, was man kaufen und am PC brennen kann. Er zeigte, unabhängig von der Rohlingsmarke und der Brenngeschwindigkeit niemals auch nur den Hauch einer Abspielschwäche. Auch mit Nero bespielte DVD+/- DLs, ein Schwachpunkt vieler Player, stellten keine Hürde für den Pana dar. Zu Beginn der DVD-Wiedergabe sollte man, wie oben erwähnt, den Pulldown auf “Kino” stellen. Die Navigation der DVDs geht aufgrund der vorzüglichen Fernbedienung schnell und unkompliziert vonstatten, der Loader scheint schnell und zuverlässig in der Fehlerkorrektur zu arbeiten. Die Funktionen des schnellen Vor- und Rücklaufs sind dagegen kein Quell der Freude: Während die erste Stufe noch ruckelfrei läuft, gleichen die schnelleren Stufen eher einer Diashow. Der S52 merkt sich die Stelle der abgespielten DVD. Solange man sie im Player belässt. Bei Betätigung der Eject-Taste wird die Einstellung gelöscht. Der Layerwechsel ist ein Schwach-Punkt bei Panasonic-Playern, so auch beim S52: Meist stört ein kurzer Tonaussetzer und ein Bildstocken den Betrachter. Selten läuft ein Layerbreak unbemerkt durch. Das muss heute nicht mehr sein. Der Loader ist beim Einlesen ganz leise zu hören, ansonsten verrichtet er seine Arbeit fast geräuschlos. Der Player kann während der Wiedergabe sehr viele Informationen einblenden, einschliesslich der Bitrate. Nicht nur situativ, sondern als grafische Kurve über einen beliebigen Zeitraum.
Die Bildqualität Man kann dieses Kapitel im Prinzip mit einem Satz füllen: Beim Panasonic S52 kommt exakt das aus den Bildausgängen, was auf der DVD drauf ist. Die Bildqualität des Players ist schlicht beispielhaft, über alle Ausgänge leistet sich der Player bei entsprechendem Material keinerlei Ausreisser. Auch über RGB und Komponente erreicht der S52 eine Wiedergabequalität, die keinen Vergleich mit doppelt und dreifach so teuren Playern scheuen muss. Uns interessierte vor allem die Qualität dessen, was über den HDMI-Ausgang, digital entsprechend aufbereitet, herauskommt. Beim Standard-Durchgang der Burosch AVEC stellten wir zuerst mal fest, das der Player sich strikt am Flag der DVD ausrichtet: die AVEC ist fälschlicherweise auf Video geflagt, entspechend erschreckend waren die Resultate über 720p und 1080i im “Auto”-Modus. Nun hat der S52 löblicherweise die schon oben beschriebene Möglichkeit, den PS-Pulldown manuell einzustellen, eine Funktion, die im Zusammenhang mit Upscalern bislang nur weitaus teureren Playern spendiert wurde. Einmal “Kino” vorgewählt, schon zeigte der Panasonic, wie gut er die AVEC-Testbilder meistert. Den Farbraum hatten wir korrekt auf YUV 4:2:2 vorgewählt. Im Testbild der Chrominanz und Luminanz zeigte der S52 bis zu 576TVL (Luminanz) und 256TVL(Chrominanz) beispielhaft ruhige Linien. Hier machte er sogar dem Marantz 7600 was vor, der bei 576TVL eine leichte Schwäche zeigt. Die PS-Tennisspieler zeigten die gute Qualität des Deinterlacers, so sehr wir auch suchten, echte Schwachpunkte waren mit der AVEC dem Panasonic nicht nachzuweisen. Panasonic hat mit seinem selbst designten Chipset ganze Arbeit geleistet, solch ein rundum gutes Bild können sich weitaus teurere Player zum Vorbild nehmen. So wundert es nicht, das uns der S52 alles von der DVD zeigt: 0% Overscan sind ein Wort. Entsprechend begeisternd war die Vorstellung mit Film-DVDs über die Plasmas und den Beamer. Eine sehr plastische Schärfe, absolut natürliche Farben, schöne Bildruhe bei nicht zu erkennenden Bildfehlern bestätigten die Resultate der Test-DVD. Mehr Bild für 150€ gibt es momentan nicht. Der gute Ton Der Panasonic S52 liefert über die Spdif-Ausgänge eine absolut, hochklassige, saubere Vorstellung. Das Geschehen löst sich von den Lautsprechern, die Effekte stehen im Raum. Die Dynamik ist dabei durchaus brachial. Über die digitalen ausgänge kann der S52 auch höherwertige CD-Player ersetzen. Die analogen Künste des Panasonic im Downmix einer CD auf die coaxialen Stereo-Ausgänge bewegen sich auf einem sehr neutralen Niveau. Auch hier können wir dem Player eine gelungene Staffelung im Stereo-Feld attestieren, ohne das er die überwältigende Leichtigkeit eines Burr-Brown-Wandlers erreichen könnte. Für den normalen Hausgebrauch als CD-Player-Ersatz reicht das gebotene allemal. Als Bonbon zeigt der S52 sogar den CD-Text auf dem Bildschirm an.
Die DVD-Audio-Wiedergabe über die analogen 5.1-Ausgänge bringt nochmals einen kleinen Klangvorteil. Der 192kHz-Wandler reisst auch hier keine High-End Bäume aus, spielt aber durchaus überzeugend auf, so das die Anschaffung einiger DVD-Audios klanglich gegenüber der CD durchaus Sinn macht. Bei der MP3-Wiedergabe kann der S52 auftrumpfen: Selten haben wir bei dem komprimierten Format eine solche Klangfülle vernehmen können. Dabei hilft der konfigurierbare Browser mit seinen 40 darstellbaren Zeichen ungemein bei der Steuerung einer gut gefüllten MP3-DVD. Man kann einzelne Stücke sogar in SMS-Manier in die Such-Funktion des Players eingeben. Erfahrene Panasonic-User dürften nun aufhorchen: Ja, der S52 spielt nun endlich auch MP3s von DVD! ID3-Tags kann der Player nicht anzeigen. Immer im Bild Der Panasonic S52 ist in seiner Bildwiedergabe auf die normale PAL-Auflösung beschränkt. Hochauflösende Bilder, wie sie einige Zoran-Player anzeigen können, skaliert der S52 lediglich auf PAL herunter. Das, was dann recht flott auf dem Bildschirm erscheint, ist qualitativ das Beste, was der Tester bislang an PAL-Bildwiedergabe gesehen hat. Formatkompatibilität Der S52 ist in der Lage, Mpeg4 Dateien wiederzugeben. Die folgende, für Quer-Vergleiche obligatorische Tabelle, die auf der DivX Test CD2 aufbaut, zeigt zahlreiche rote Punkte, die ein nichtabspielen vieler Dateien attestieren. In der Praxis ist dies weniger dramatisch, als es in Tabellenform wirkt, korrekt erstellte Mpeg4-Dateien bringt der Player in hervorragender Qualität auf den Schirm. Alles, was ein wenig ausserhalb der Konventionen liegt, bereitet dem User Sorgen. So haben wir bei einer Datei, die nicht ganz dem 4:3 Format entspricht, Probleme mit der korrekten Skalierung bemerkt. Um es in momentan vorherrschende Bildlichkeit umzusetzen: Der Ball wurde nicht rund dargestellt. Entweder hatte er nach oben ein Ei oder zur Seite. Sicherlich ist letztlich die Datei die “Schuldige”, vergleichsweise herangezogene MTK-Player skalierten die Datei aber problemlos richtig. Für “Sauger” ist der S52 eher weniger geeignet, wohl aber für User, die eine Video Datei mal eben in den DivX-Converter schmeissen. Damit hat der Pana keine Probleme, schliesslich ist man DivX-zertifiziert. Mit DivX GMC hat der S52 generell Probleme, dafür spielt er Custom Matrix sowohl bei DivX wie auch bei Xvid mit sehr gutem Bild, ohne jegliche Wischer. Der Player merkt sich auch bei Mpeg 4 Dateien die letzte Abspielposition. Solange, bis die Eject-Taste gedrückt wird. Das Handling der Dateien ist durch den sehr guten Browser und die schnelle Einlesegeschwindigkeit gut. Beim Spulen ist nur die erste Spulgeschwindigkeit flüssig, danach gibt es eine Diashow. Der S52 bringt DivX und Xvid-Dateien in der Größe auf den Schirm, wie sie erstellt wurden. Ein Zoomen kann automatisch erfolgen oder in fast stufenlosen 0,01 Schritten. Der S52 liest keine Mpeg 1 und 2 Dateien von DVD. Dies liegt sicherlich nicht am mangelnden Know-How von Panasonic, sondern eher an einer unterstellten Absicht.
Infos bei der Mpeg4-Wiedergabe Service und Support Panasonic beauftragt den Fachhandel mit dem Support seiner Geräte. Daneben gibt es zahlreiche Panasonic Service-Center. Panasonic gewährt 2 Jahre Hersteller-Garantie mit Abholung vor Ort und Rücktransport. Laut offizieller Aussage stellt Panasonic keine Firmware-Updates bereit. Über direkte E-Mail Kontakte oder Anfragen bei den Service-Centern werden aber, bei eventuellen Fehlern der Player, sehr wohl Updates verteilt.
Fazit Panasonic landet mit dem S52 einen gewaltigen Volltreffer. Die Bildqualität übertrifft unsere Erwartungen und muss sich Gegner, wenn überhaupt, im höchsten Preissegment suchen. Der S52 bietet einen komplett konfigurierbaren HDMI1.2+ Ausgang. Auch dies war sonst nur Playern mit Wandlern höchster Güte vorbehalten. Das wir eben dies in einem 150€ Player vor uns haben, grenzt an eine kleine Revolution. Die aufgeführten Minuspunkte lassen den S52 nicht sonderlich attraktiv für Sauger erscheinen, die aber wohl auch nicht die Zielgruppe des Players stellen. Im täglichen Gebrauch vermittelt der Panasonic sehr viel Spass ob seiner Qualitäten. So erringt er unsere Kaufempfehlung absolut mühelos. Ein Knaller.
Links: Autor: grabber Copyright © 2006 HDTV PRAXIS & DV-Rec DVD-Bilder: Star Trek Nemesis, Enterprise,beides Paramount Pictures
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