Test Pioneer DV-696-AV All in One Kaum hatte Konkurrent Panasonic mit dem S52 vorgelegt, zog Pioneer mit einem HDMI-Player nach. Der DV-696 AV ist als Nachfolger des DV-585 zu verstehen, der ebenfalls als Allesspieler konfiguriert war. Pioneer bietet den 696 zum UVP von 179€ an. Die Featureliste füllt Seiten, dieser Player kann laut Specs so ziemlich alles, auch die qualitativ hochwertigen SACD und DVD-Audio Scheiben abspielen. Ob viel auch gut ist, wollen wir in unserem Test klären.
Der 696 wird in silber und schwarz angeboten. Die Packung enthält den 42,0x5,0x22,0cm großen Player, ein Chinch-Kabel, das Netzkabel, eine 64-seitige, gute Bedienungsanleitung und die Fernbedienung. Ein HDMI-Kabel hat Pioneer nicht beigelegt, das muss extra nachgekauft werden. Der 696 ist mit gerade mal 1,7kg ein Leichtgewicht, radiergummiartige Füße, die leider Flecken hinterlassen, verhindern aber erfolgreich ein Verschieben bei der frontalen Bedienung.
Der Pioneer benötigt zur Bedienung nicht unbedingt eine Fernbedienung, Pioneer hat die Frontblende so geschickt gestylt, das eine komplette Bedienung am Gerät möglich ist.
Weniger Geschick bewies Pioneer beim Display. Es ist viel zu dunkel, lässt sich bei Tageslicht schon ab 2 m Abstand nicht mehr richtig ablesen. Zudem ist die Anzeige etwas spärlich angesteuert: Zeigt es bei DVDs noch die Kapitel und die Spielzeit an, gibt es bei Mpeg4/MP3-Wiedergabe lediglich die Zeit, obwohl genug Anzeigen da wären. Die Restzeit kann das Display überhaupt nicht anzeigen. In der Vergangenheit hat sich Pioneer viel Kritik mit lauten, unzuverlässigen Laufwerken eingehandelt. Das Laufwerk des Testmodells ist zwar nicht unhörbar, aber bei normalem Betrachtungsabstand macht es sich nicht störend bemerkbar. Dafür fährt beim 696 eine echte Lade aus, hier verkneift sich Pioneer modische hauchdünn-Trays, von denen man meinen könnte, sie würden jeden Moment abbrechen.
Der Pioneer lässt sich komfortabel beladen, der Tray fährt komplett aus. Pioneer-typisch ist die Klappe, die den Ladeschacht verschliesst.
Die Front selbst besteht aus gebürstetem Plastik, das sich immerhin nahtlos in bestehende Pioneer-Anlagen einfügt, die auch schon mal Alu-Fronten haben. Die Rückseite beherbergt die vielfältigen Anschlüsse des 696.
Wir finden den HDMI 1.1 Anschluss, der sowohl digitale Bild als auch Tonsignale passieren lässt. Er kann auch DVD-Audio, SACD-Signalen verschliesst er sich aber. Es folgen die analogen 5.1 Chinch-Anschlüsse. Separate Stereo-Chinches hat Pioneer eingespart, dazu müssen die Front-Buchsen der 5.1 verwendet werden. YUV-Chinches, Progressiv-Scan-fähig, Fbas-Chinch und S-Video-Hoside vervollständigen die linke Anschlussseite. Rechts erwartet uns ein RGB-fähiger Scart-Anschluss, optischer und coaxialer Fbas und die löbliche Netzkabel-Dose. Die Verarbeitung des Anschlussfeldes ist gerade noch akzeptabel, hier sind wir von Pioneer besseres gewohnt. Irgendwie wirkt alles nicht so wirklich fest und beim Einstecken einiger Anschlüsse biegt sich die Rückwand nach innen. Die Fernbedienung des 696 entspricht gutem Pioneer Standard. Die Bediengruppen sind geschickt gegliedert, wichtige Tasten haben eine besondere Form und sind z.T. mit einem kleinen Knubbel versehen. Die Fernbedienung wirkt keineswegs unübersichtlich oder überladen und lässt sich auf Anhieb intuitiv bedienen. Der Wirkungsgrad ist angenehm, die Fernbedienung muss aber schon ungefähr in Richtung Player gehalten werden. Eine Goto-Taste hat Pioneer weggelassen, Mpeg4-Freunde werden es mit Schrecken vermerken.
Innere Werte Das Gehäuse des Pioneer ist schnell geöffnet und offenbart eine, mit Verlaub gesagt, auf die Spitze getriebene Leichtbauweise. Ist der Gehäusedeckel einmal entfernt, fehlt dem restlichen Aufbau jegliche Stabilität. Nimmt man den Player an einer Seite hoch, biegt er sich durch, um mit einem vernehmlichen Plopp beim hinstellen in seine ursprüngliche Form zurückzukehren. Für 179€ haben wir uns das ein wenig wertiger vorgestellt.
Der innere Aufbau unterteilt strikt zwischen Netzteil und Wandlerboard, zwischen die man den Loader trennend montiert hat. Die Verkabelung entspricht dem wertigen und durchdachten Layout und ist so kurz wie möglich gehalten. Die Netzteil-Platine sieht zwar voluminös aus, ist aber eher spärlich bestückt. Ganz im Gegensatz zum Mainboard.
Pioneer hat die Wandler-Chips nicht selbst entwickelt, sondern vertraut auf den taiwanischen Spezialisten Mediatek. Im 696 finden wir die neueste Kreation der Wandler-Spezialisten in der Spitzenausführung 1389EXE.
Das Upscaling wird ebenfalls von einem MTK-Chip übernommen, dem 1392. Wir sind gespannt, ob sich dieser, auch in vielen Budget-Upscalern eingesetze Chip, im Pioneer positiv absetzen kann.
Der hier verwendete Typ PCM 1742 beherrscht allerdings nur PCM. DSD-Signale müssen ins 88kHz PCM-Format gewandelt werden, so das SACD und DVD-Audio kaum die 30KHz-Schwelle überschreiten dürften.
Der Loader ist, wie schon beim Vorgänger, von ORION zugekauft. Anschluß und Setup Die Versuchsanordnung unserer Praxistests bestand aus einem Thomson 100Hz 72cm CRT TV (über Scart-RGB), einigen 42 Plasma-TVs (über Scart-RGB, HDMI, YUV) und dem Sanyo Z4 (YUV und HDMI). Der Ton lief über die bewährte DD Kombination aus Marantz und Teufel, verbunden per Spdif Coax Kabel. Alle verwendeten Kabel sind hochwertigster Natur, einzeln abgeschirmt und zum Teil teurer als der Player. Der Player begrüßt uns mit einem, in den roten Elementen reichlich verpixelten, schlichten und dunkel gehaltenem Bildschirm.
Pioneer bemüht sich beim OSD sichtlich um Unterschiede zum Standard-GUI von MTK. Das Setup wird beim Pioneer unter der Taste Home-Menü verborgen. Dort finden wir die Auswahl der verschiedenen Einstellungsmodule.
Bei den Klang-Einstellungen verzichtet Pioneer auf ein technisch mögliches PrologicII Angebot. Ein Druck auf die Taste Surround der Fernbedienung gestattet aber die Funktion Virtual Surround, die nicht weiter konfigirurierbar ist. Im Setup finden wir zum Klang lediglich das Nötigste:
Hinter Audio-DRC verbirgt sich die Dynamik-Kompression, die man bei Verwendung der digitalen Ton-Ausgänge begrenzen kann.
Die ausgesprochen wichtigen Eiunstellungsmöglichkeiten zum HDMI finden wir dort, wo sie hingehören: Im Setup.
Der Pioneer lässt sich auch auf 576i einstellen und erlaubt damit dem Wiedergabegerät das Deinterlacing. Progressive Scan Line-Doubler arbeiten nach bestimmten Vorgaben.
Bekanntlich sind farbige Bilder auf der DVD im YUV-Format gespeichert, im Format 4:2:2. D.h. jedes Pixel überträgt die komplette s/w-Information (Y), das hat den Wert 4. Jedes zweite Pixel überträgt eine der Farbkomponenten (U+V)2:2. Wir haben also im Verhältnis die doppelte s/w-Auflösung zur Farbauflösung. HDMI, YUV und RGB sind in der Lage, dieses YUV 4:2:2 nativ zu übertragen. Deshalb sollte in der Regel eine Einstellung auf Komponente (4:2:2 )die besten Resultate bringen. Die anderen Einstellmöglichkeiten bringen Vorteile bei der Anpassung an spezielle Adaptierungen, z.B. HDMI > DVI. Dort verlangen einige wenige TVs ein RGB-Signal am DVI, was bei nicht konfigurierbaren HDMIs derbe Farbverfälschungen mit sich ziehen kann, z.B. in den dunklen Bildbereichen.
Die Einstellung der Lautsprecher kann nur bei analoger Video-Verbindung, nicht bei angeschlossenem HDMI-Kabel vorgenommen werden.
SACD und DVD-Audio werden, wenn nicht ein HDMI-geeigneter Receiver bereitsteht, über die analogen 5.1 Ausgänge übertrage. Einige AV-Receiver bieten für die analogen 5.1-Eingänge keine gesonderten Einstellungsmöglichkeiten. Dieses Justage muss dann am Player vorgenommen werden. Der 696 lässt sich bei der Entfernung der einzelnen Lautsprecher sehr schön in metrischen Angaben einrichten. Eine Einstellungsmöglichkeiten der Lautstärke für die einzelnen Boxen fehlt aber, ein dicker Minuspunkt bei der praktischen Handhabung der hochwertigen SACD/DVD-Audio-Wiedergabe
Der Videosynthesizer bietet das komplette, von MTK gewohnte Spektrum.
Der Browser Beim Browser treiben die Bemühungen von Pioneer zu einer eigenständigen GUI einige Stilblüten. Wird eine DVD mit gemischtem Inhalt eingelegt, erscheint unnötigerweise ein Vorauswahlbildschirm, in dem man festlegen muss, was man abspielen möchte. Diese Dateien werden bei jedem 40€ MTK-Player in gemischter Form im Browser angezeigt.
Haben wir uns für Mpeg4 entschieden und schauen mal in den Bilder-Ordner unserer Testdisk, finden wir dort : nichts! Wir müssen wieder ganz raus aus dem Browser und Jpegs vorwählen.
Legen wir eine Mpeg4-DVD ein, erscheint zuerst lediglich dieser Bildschirm.
Der Browser öffnet sich nach Betätigung der Menü-Taste der Fernbedienung.
14 Zeichen im Dateibrowser mögen für chinesische Schriftzeichen ausreichend sein, für Europa sind sie es nicht. Pioneer hätte weniger Intensität auf ein anderes Aussehen der GUI und mehr auf die Praktikabilität legen sollen. Die private Modder-Szene macht nun schon seit Jahren vor, das mehr Zeichen im MTK-Browser möglich sind
Auch sonst scheinen die OSD-Designer die Firmware eher oberflächig angepasst zu haben. So ist der Hintergrund im Browser zu weit nach rechts gerutscht, wie man an obigem Ausschnitt erkennen kann.
Auch Zwischenbilder wie dieses zeugen nicht unbedingt von sauberer Firmware-Anpassung. Das der Player einige Divx-Files ledig mit einem Fragezeichen-Icon erkennt, rundet dieses Kapitel treffend ab. Die Firmware-Version findet man auf folgende Weise: Ins Home-Menü gehen, Einstellungen wählen. Dort auf Optionen gehen, diesen Punkt aber nicht markieren, sondern auf die Display-Taste drücken. Man erkennt den RC und die FW-Version. Ändern lässt sich hier nichts. Code-Free lässt sich der Player nur über spezielle Fernbedienungen oder FW-Modifikationen stellen. DVD-Betrieb Der Pioneer 696 liest DVD, DVD-R/RW, DVD-R DL, DVD-VR, CD, CD-R/RW, DVD+R/RW, DVD+R DL, DVD+Video. Das ist fast alles, was man kaufen und am PC brennen kann. Er zeigte, unabhängig von der Rohlingsmarke und der Brenngeschwindigkeit niemals auch nur den Hauch einer Abspielschwäche. Auch mit Nero bespielte DVD+/- DLs, ein Schwachpunkt vieler Player, stellten keine Hürde für den 696 dar. MTK-Spieler beherrschen das Spulen bei allen möglichen Video-Formaten in den ersten beiden Geschwindigkeitsstufen ruckelfrei. Normalerweise. Der Pioneer 696 präsentiert uns von der ersten Stufe an Dia-Shows. War auch hier anders das Ziel statt besser? Der Layer-Break ist im Pioneer DVD 696 nicht wahrnehmbar. Der Loader arbeitet nicht geräuschlos, aber leise. keine Spur von ticken, zischeln oder zirpen. Das vernehmbare leise Antriebsbrummen ist bei normalem Abstand nicht mehr vernehmbar. Der Player lässt sich beim Einschalten und beim Einlegen der DVD sehr viel Zeit, bis er zur Sache kommt.
Auch das OSD des Pioneer unterscheidet sich von dem normaler MTK-Player. Man hat hier die Icons gegen Texteinblendungen getauscht und mit einem transparenten blauen Streifen unterlegt. Während der DVD-Wiedergabe lassen sich über die Display-Taste vielfältige Informationen abrufen. Einmaliges Drücken bewirkt folgende Anzeige:
Nochmaliges Drücken lässt auch die Bitrate erscheinen:
Der Pioneer merkt sich die Abspielposition von 5 DVDs, die bei einem erneuten Einlegen an der unterbrochen Stelle begonnen werden.
Die Bildqualität Der 696 bringt über alle analogen Ausgänge eine beispielhaft gute Bildqualität. Der MTK-Chipsatz ist dabei bekannt farbenfreudig, was der Qualität aber keinen Abbruch tut. Der YUV gibt nur 576i und 576p wieder, lässt sich nicht skalieren. Das Gebotene ist für die Preisklasse dabei OK, ohne nach unten oder oben auszureissen. Der Pioneer 696 ist einer der wenigen Player, die das volle Bildpotential des MTK 1389 auch nutzen. Den Deinterlacer nehmen wir im nächsten Absatz im Zusammenhang mit dem HDMI unter die Lupe. Das dort geschriebene gilt auch für 576p am YUV. Die fehlende Voreinstellung beraubt uns der Möglichkeit, die Burosch Test-DVD zur Beurteilung des Players heranzuziehen. Die AVEC ist falsch geflagt, der Player erkennt nicht das progressive Material und flackert im Video-Mode entsprechend vor sich hin. Unsere Deinterlacer-Tests beziehen sich also im Wesentlichen auf das Material der Peter Finzel Test-DVD. die hier gezeigten Beispielbilder dienen lediglich der Anschaulichkeit und sind keine Screenshots des Pioneer 696. Pioneer hat sich sichtlich bemüht, dem 1392 das Höchstmögliche zu entlocken. Wenn man die Bilder des 696 mit denen des kürzlich getesteten Medion 81290 vergleicht, meint man nicht, es mit dem gleichen Deinterlacer zu tun zu haben. Von den Leistungen eines guten Deinterlacers wie einem Faroudja oder dem im neuen Panasonic S52 implementierten Eigengewächs ist der 1392 allerdings einiges entfernt. So verdeutlicht der Siemensstern der Finzel-DVD an den Farbsäumen deutliche Verschiebungen und Fransen, die auf einen sichtbaren Chroma-Upsampling-Bug schliessen lassen könnten.
Das 576 TVL-Testbild erhärtet in seinen unteren Farbbalken diese Theorie, vor allem, wenn das Bild in Bewegung gerät.
Beispielbild! Im Stillstand vermag der Upscaler bis 425 TVL das Gebotene noch in einigermassen fein zeichnenden Linien darzustellen. Bei 576 TVL sind es auch Linien, aber irgendwie nicht mehr alle, es sieht aus, als wenn der 696 nur jede dritte abbildet. Zeitweise wechselt das Bild bei 576 TVL in eine Klötzchen-Grafik. Die unteren Farbbalken fransen deutlich sichtbar aus. Gerät das Testbild in Bewegung, kommt der 1392 nicht mehr wirklich damit klar. Auch bei den oberen Balken flimmert es gewaltig, 576TVL wechseln ständig ihre Form, Linien sind es jedenfalls nicht mehr. Der S52 gibt sich hier im Kino-Modus keine Blösse, sein Bild stellt mehr als einen Klassenunterschied dar. Beim progressiven Deinterlace-Testbild schafft der Pioneer 696 die ersten beiden Stufen anständig, auch wenn die Dachziegel des Hauses und das Fachwerk ein wenig flimmern.
Beispielbild! Der Panasonic S52 kann auch dies besser, der Unterschied ist aber nicht sehr deutlich. Die dritte Stufe des Deinterlacer-Tests macht dann wieder einen deutlichen Unterschied sichtbar: Während der S52 das gesamte Bild ausgesprochen korrekt und sauber wiedergibt, dabei sogar subjektiv eine bessere Figur als ein Marantz 7600 macht, kommt der 1392 im Pioneer mit den feineren Konturen des gekennzeichneten Dreiecks nicht klar und zeigt in diesem Bereich eine pumpende, weisse Fläche. Bei den Korrekturversuchen kommen auch die seitlichen Linien ins flimmern.
Beispielbild! Bei der Kamerafahrt im Video-Modus ist der Pioneer erträglich, solange die seitlichen Balken nicht eingeblendet sind. Er stellt dann in den Kino-Modus und verunstaltet das Video-Bild, deutlich sichtbar an übermässigen Stufen in diagonalen Linien und Deinterlacing-Fransen. Bleibt der Balken weg, fabriziert der Upscaler ein geniessbares Video-Bild, Treppenstufen bleiben aber sichtbar, ebenso wie leichte Ausfransungen bei Bewegungen.
Beispielbild! Im praktischen Betrieb überzeugt der Pioneer 696 mit einem subjeltiv recht gutem, vor allem sehr ruhigen HDMI-Bild, solange der Flag auf der DVD richtig gesetzt ist. Er distanziert erwartungsgemäß den Medion (ebensfalls MTK 1389 mit 1392 Upskaler) überdeutlich und zeigt, wie gut die Mediatek-Kombination Bilder auf den Schirm oder Projektor bringen kann. Erst ein Direktvergleich mit dem Marantz 7600 oder dem Panasonic S52 entlarvt deren Stärken in Detailtreue und Bildruhe in kritischen Szenen. Dies ist aber mehr deren Qualitäten als einer Pioneer-Schwäche zuzuordnen, der seine Sache im großen Ganzen recht gut macht. Im Gegensatz zum Medion ist das Bild auch korrekt eingepasst und zeigt keinerlei Versatz oder Verschiebung, wohl aber reichlich Overscan. Beim Abspielen von Mpeg4-Material und Mpeg-Dateien zeigt der Pioneer richtig Muskeln. Alle Dateien wurden korrekt auf den Bildschirm gezoomt, die Farben waren deutlich und kräftig, der De-Blocker arbeitet MTK-typisch ganz hervorragend. Für Sauger ist der Pioneer 696 in dieser Preisklasse eine echte Empfehlung! CD-Betrieb Auf dem Bildschirm zeigt der Pioneer 696 während der DVD-Wiedergabe nach Druck auf die Display-Taste die nötigsten Informationen wie Track-Nummer, abgelaufene und Rest-Spielzeit an. Das Gerätedisplay beschränkt sich auf die Angabe der Titelnummer und der abgelaufenen Spielzeit des Stückes. CD-Text beherrscht der Pioneer 696 nicht. Über die FR und FL Chinch mit dem Verstärker verbunden, zeigt der 696 ein sehr homogenes, lebendiges Klangbild. Die Staffelung gelingt in der Breite wie in der Tiefe, so wie wir es von den Burr-Brown Wandlern gewohnt sind. Der Pioneer 696 kann auch einen Mittelklasse CD-Player problemlos ersetzen. MP3- Betrieb Der 696 bietet ein typisches MTK-Bild bei der Wiedergabe von MP3-Dateien. Er liest anstandslos alles, was der Testalltag so an MP3-Vielfalt hergibt, erlaubt sich keine Blösse. Die Anzeige im Browser ist allerdings auf 14 Zeichen im Dateinamen beschränkt, zudem hat Pioneer auch die unnötige und lästige Vorauswahl zwischen Video und MP3 etc. eingeführt. Die Klangqualität über Spdif ist OK, auch wenn der Bassbereich vergleichsweise schwammig wirkt. Analog über Stereo-Chinch sind keine Abstriche festzustellen. SACD/DVD-Audio-Betrieb Durch die Limitierung der eingesetzten BB 1742 PCM auf eben den PCM-Bereich rechnet der Player SACD und DVD-Audio-Signale auf 88KHz runter, wenn die analogen 5.1-Ausgänge aktiv sind. Dies kann er allerdings nur, wenn die HDMI-Schnittstelle nicht belegt ist. Bei aktiviertem HDMI-Out bietet der Pioneer lediglich 2-Kanal-Ton über die analogen Ausgänge. Ein echtes Manko für SACD/DVD-Audio-Fans. Zudem kann der Pegel der Lautsprecher im Setup nicht justiert werden, was im Zusammenspiel mit einem AV-Receiver, der dies im analogen Eingangsmodus nicht beherrscht, problematisch erscheint. Die verwendete HDMI-Norm beschränkt sich auf 1.1. Die HDMI-Buchse gibt lediglich das DVD-Audio-Signal an einen Receiver weiter, SACD beherrscht sie nicht. Funktional zeigt der 696 weder bei SACD noch bei DVD-Audio Schwächen. Der Bildschirm zeigt auch hier nach Betätigung der Display-Taste Informationen der Disk, entsprechend möglicher Text auf den Disks wird nicht angezeigt. Erfolgt die Navigation auch hier über das Gerätedisplay, reduziert sich die Anzeige auf die Tracknummer und die abgelaufene Spielzeit. Die Klangqualität ist bei DVD-Audio recht gut, auch wenn die Auflösung des Geschehens nicht an hochwertige DVD-Audio-Player heranreicht. Bei SACD haben wir auch nach längeren Hörsitzungen eine leichte Dämpfung der Höhen bemerken müssen. DVD-Klangqualität Solange der Pioneer über die Spdif mit dem AV-Receiver verbunden ist, wird die Klangqualität im Wesentlichen von dessen Wandlern bestimmt. Der Pioneer scheint hier recht saubere Signale zu liefern, in unserer Testanordnung löste sich das Geschehen von den Lautsprechern, an Dynamik und Wucht mangelt es auch nicht. Der Player lässt auch DTS-Signale zu den Spdif-Ausgängen durch. Die guten Burr-Brown-Wandler kann man am analogen 5.1 Ausgang leider nur dann nutzen, wenn der Player nicht mit einem HDMI-Kabel angeschlossen ist. Dann ist der Klang des 5.1 Geschehens sehr voluminös, recht feinzeichnend und gut in der Staffelung. Bei einer HDMI-Bildverbindung reduziert sich das analoge 5.1-Geschehen auf ein Stereo-Downsampling. Formatkompatibilität Sicherlich ist die Formatkompatibilität eine ganz große Stärke des Pioneer 696. Lediglich bei GMC schwächelt der Pioneer 696 MTK-untypisch bei 3 Warp-Points. Unsere Test-OGMs zeigte der 696 leider nur ohne Ton. Der Player zoomt zuverlässig jegliches Mpeg4-Material auf die Bildschirmgröße hoch. Die Darstellung der Mpeg4-Dateien gelingt sehr überzeugend, lebensechte Farben, relative Rauschfreiheit auch bei schwierigen Files und eine hohe Artefakt-Schwelle zaubern hier ein sehr ausgewogenes Bild auf das TV. In der Funktionalität nervt die Diashow beim Spulen von Mpeg-Files. Schon ab der ersten Stufe ruckelt der Player vor sich hin und die Navigation ist aufgrund der ungenauen Spulfunktion nur schwer möglich. Das kennen wir von MTK-Playern viel besser. Eine Goto - Taste fehlt auf der Fernbedienung. Hier muss das Wiedergabe-Menü bemüht werden.
Eingebettete Untertitel zeigt der Pioneer 696 unleserlich nur zur Hälfte erkennbar im 16:9 Bild an.
Die Anzeige der externen Untertitel ist zwar etwas klein und ohne Outlines, aber leicht grau unterlegt. die Positionierung ist hier OK.
Service und Support Pioneer kann auf ein weites Fachhandels-Service-Netz zurückgreifen. Firmware-Updates werden auf der Firmen-Homepage zum Download angeboten. Pioneer gewährt 2 Jahre Garantie.
Fazit Er zog sich zäh dahin, dieser Test des Pioneer DVD 696. Immer neue kleine Mängel taten sich auf, mussten untersucht und analysiert werden. Unter dem Strich bleibt ein Player, der an seinen analogen Ausgängen das Optimum aus dem MTK-Chipsatz an Bildqualität herausholt. Das schwächste Glied der Bildwiedergabe ist hier der MTK 1392. Pioneer hat durch Feinjustage viel mehr aus dem Upscaler und Deiniterlacer rausgeholt, als bei einigen Budgetmodellen gewohnt. Es bleiben aber sichtbare Schwächen im Deinterlacing und fehlende Einstellmöglichkeiten beim Pulldown. Ohne Vergleichsmöglichkeiten wird das HDMI-Bild sicherlich überzeugen, es bleibt aber ein deutlicher Abstand zu höherwertigen Playern mit Faroudja oder Silicon-Optics Lösungen. Auch der Konkurrent Panasonic S52 weist den Pioneer 696 bei progressivem Video-Material deutlich in seine Schranken. So profiliert sich der Pioneer 696 vor allem als Allesfresser. Die Mpeg4-Bildwiedergabe ist ohne Fehl und Tadel, die Kompatibilität beispielhaft. Der 696 überzeugt mit seinen CD-Abspielqualitäten. Der Burr-Brown-Wandler lässt den Pioneer durchaus als wertigen CD-Spieler durchgehen. SACD und DVD-Audio-Wiedergabe ist vorhanden, kann aber aufgrund einiger konzeptioneller Schwächen nur eingeschränkt genutzt werden. Hersteller: Pioneer Board: Dvdboard Bilder: Pioneer-Press, Pelican, DV-Rec DVD-Bilder: Mr. und Mrs. Smtih, Sony-Pictures Autor: grabber
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