Vorstellung Cyber Drive Navi NMD 35

Wohin des Weges?

Die Hildener CyberHome Europe AG geht neue Wege. Das portable Navigationsgerät NMD 35 mit integrierter Multimedia-Fähigkeit ist dabei der erste Meilenstein. CyberHome reaktivierte für das Navi den Brand Cyber Drive, der früher einmal Synonym für CD/DVD Player und Rekorder im PC-Bereich war.

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CyberHome positioniert das Navi in mehreren Ausstattungssets von 299€ aufwärts. Die Grundversion enthält das Navi, eine 512MB SD-Karte mit Navteq Kartenmaterial für Deutschland, einen USB-SD-Kartenadapter, einen Saugnapfhalter fürs Auto, ein entsprechendes 12V-Anschlusskabel, den Netzadaper, der gleichzeitig Akku-Ladegerät ist, eine Bedienungsanleitung fürs Gerät und eine CD mit FAQ zum Kartenmaterial, einer Sicherheitskopie der SD-Karte und dem HDX4SE Programm zur Erstellung spezieller Video-Files für das Navi. Die Sets wachsen bis zur Vollausstattung mit TMC-Modul, Navi-Aussenantenne und Navteq-Karten für ganz Europa auf 399€.

Bei der Kartonage hat CyberHome dazugelernt, die Verpackung ist komplett verklebt und kann nur durch eine perforierte Lasche geöffnet werden. Einmal geöffnete Verpackungen sind sofort zu erkennen.

Die Hardware

Wir sind von CyberHome gute Hardware-Verarbeitung gewohnt, das Navi zeigt, das CyberHome hier noch kompromissloser kalkulierte. Da stimmt das Finish bis ins Detail, das Ding wirkt so, als könne man es ohne Schaden ein paar mal aufticken lassen.

Das 118x81x29 mm kleine Navi kann neben der Navigation auch unterhalten. Es spielt MP3 und Mpeg4-Filmchen ab, die passend zur Displaygröße ziemlich komprimiert werden können. Dies kann mittels der mitgelieferten Software HDX4 problemlos und komfortabel geschehen. Beste Ergebnisse erzielten wir mit dem kostenpflichtigen DivX-Converter.

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Das GPS-Empfangsmodul ist ausklappbar an der Rückseite angebracht. Die eingebauten Lautsprecher ertönen sogar in Stereo, sind aber nur ausreichend laut, was in Kleinwagen mit lauten Umgebungsgeräuschen zu Problemen führen könnte. Von uns ausprobierte Fiat Panda und Renault Twingo übertönt das Cyber Drive aber lässig.

 

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Der Schwanenhals lässt sich an der Frontscheibe befestigen.

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12V-Anschlusskabel. Das NMD 35 hat einen eingebauten 720mAh Lithium Ionen Akku, der ohne Öffnen des Gerätes nicht austauschbar ist. Ein voll geladener Akku reicht, je nach Anwendung, für ca 3 Stunden Betrieb.

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Der serienmässige USB-SD-Kartenadapter, hier mit eingesteckter Karte. Über diesen Adapter können MP3s und DivX-Filme leicht vom PC auf die SD-Karte übertragen werden. Das MND 35 akzeptiert SD und MMC Karten bis 2GB. Die Karte kann auch zum Update des Navi mit einer neuen Firmware dienen.

 

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Hauptbedienelement sind nicht die vier gefederten Tasten, sondern der 3,5” ´LCD-Touchscreen, über den alle notwendigen Operationen eingegeben werden können. Das Map&Guide Software-GUI ist dabei so ausgelegt, das man durchaus die Finger benutzen kann. Alternativ hat das Cyber Drive einen Pen Huckepack an Board.

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Das Cyber Drive kann mit einem TMC versehen werden, entweder optional oder direkt beim Kauf in einem speziellen Set. Dieses TMC arbeitet im Prinzip wie ein Radioempfänger, der von den Verkehrsfunksendern die aktuellen Staumeldungen auswertet und in der Navigation berücksichtigt.

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Für alle Fälle, bei unseren Versuchen aber nie benötigt: Der Reset Knopf.

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Die GPS-Antenne lässt sich wunderbar als Ständer missbrauchen. Mpeg4 Video-Dateien und MP3s lassen sich über den gut klingenden Kopfhörerausgang geniessen.

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Die Befestigung des Gerätes im Kfz erfolgt mittles mitgeliefertem Saugnapf-Schwanenhals. Unsere anfängliche Skepsis wich in kurzer Zeit ungläubigem Staunen: Der Saugnapf zieht sich bombenfest an die Frontscheibe und bleibt da auch. Dabei sollte das Navi so positioniert werden, das die GPS-Antenne möglichst freie Sicht durch die Scheibe nach oben zum Satelliten hat. Besser ist die optional, aber auch im Set angebotene, externe GPS-Antenne. Das NMD 35 empfängt mit einem 16 Kanal GPS-Empfänger. Als Prozessor kommt ein Atlas II von Centrality zum Einsatz.

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Das Navi sitzt sehr fest auf dem Schwanenhals. Beim Demontieren drückt man leicht auf die SD-Karte, die dann auch Anfangs gern mal in den Fussraum des Kfz fällt.

GUI und Software

Während das Gerät selbst, wie von CyberHome gewohnt, in einer vorzüglichen, 35 Seiten umfassenden Bedienungsanleitung beschrieben wird, ist die Navteq-Anleitung lediglich als PDF auf der beiliegenden CD enthalten. Scheinbar setzt CyberHome hier voraus, das jeder Käufer des Cyber Drive NMD 35 auch einen PC daheim stehen hat. Zwar verfügt das Navteq-Programm um eine umfassende Hilfe-Funktion, die aber eine gedruckte Bedienungsanleitung nicht ersetzen kann. Das Betreibssystem beruht auf einem Windows CE.NET 4.2 Core

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Das Navi begrüsst uns mit dem Cyber-Drive Begrüßungsschirm. Mangels Video-Out-Anschluss (braucht ein Navi sowas?) handelt es sich bei den nachfolgenden Bildern um Screenshots im ursprünglichen Sinn. Wir bitten die Qualität zu entschuldigen. Der 3,5” TFT-LCD Touchscreen ist sehr hell mit überraschend hohem Kontrast bei einer Auflösung von 320x240 Pixeln. In der Multimediawelt erkennen wir, das es sich hier um das 4:3 Format handelt. Die Konstrukteure haben sich bemüht, den Screen weitestgehend zu entspiegeln, was im Vergleich zu einem Tom-Tom auch sehr gut gelungen ist. Der Bildschirm reagiert promt und verzögerungsfrei auf Druckbefehle, die aufgrund des verwendeten GUI selten die Benutzung des Pens dedürfen.

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Nach dem Einschalten kommt in der Grundkonfiguration der Auswahlbildschirm für die gewünschte Funktion. In den Optionen kann man das Startprogramm vorwählen, z.B. mit dem Navi oder dem Audio-Player nach dem Einschalten starten. Wir beginnen mit der generellen Systemkonfiguration:

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Bei der Kalibrierung darf man ein Kreuz auf dem Bildschirm verfolgen, um den Touchscreen feinabzustimmen.

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Bei der serienmässigen 512MB-SD-Karte sind gerade mal 120MB für Multimedia-Dateien verfügbar. Für MP3 reicht das in Grenzen, für Video eher nicht. Hier empfiehlt sich der Kauf einer 1GB oder 2GB SD oder MMC-Karte. Der NMD 35 gibt sich beim Abspielen der MP3 recht kompatibel. Probleme konnten wir keine feststellen. die Qualität war bei Nutzung der eingebauten Lautsprecher in Stereo und laut, bei entsprechendem Kopf- oder Ohrhörer recht gut.

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ID3 Tags zeigt das Navi nicht an. Der Browser scrollt die Titel, so das auch längste Dateinamen angezeigt werden.

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Für die Verkleinerung der DivX-Dateien verwendet man naheliegenderweise das beiliegende HDX4 SE Programm. Es ist bereits passend voreingestellt und schrumpft die Filme auf die Bildschirmgröße mit entsprechend angepasster Kompression. Je nach Datenrate nimmt ein 90 Min Film so ca. 200MB Kartenspeicher.

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Files, die über die LCD-Größe von 320x240 Pixeln hinausgehen, werden zuverlässig verkleinert, bieten keinen Qualitätsvorteil, nehmen aber kostbaren Spreicherplatz weg. HDX4 arbeitet sehr schnell, eine Kodierung hiermit scheint also für Mpeg4-Dateien fürs NMD 35 sehr angeraten. Der kostenpflichtige DivX-Converter schrumpft die Dateien ohne sichtbaren Qualitätsverlust noch mehr. Die Bildqualität ist OK.

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Das NMD 35 kann die Borduhr ersetzen und zeigt auf Verlangen auch die Weltzeiten an.

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Als portables Pocket-Bilderalbum eignet sich der Cyber Drive auch, um mal eben schnell Bilder herum zu zeigen.

Navigation

An der Frontscheibe eines Kfz montiert, reicht im Grunde die eingebaute GPS-Antenne. Wir empfehlen die Nutzung der GPS Aussenantenne, die sich aufgrund ihrer Bauform recht unauffällig montieren lässt und Sicherheitsreserven bei ungünstigen Empfangsverhältnissen bietet. Beim Erstbetrieb dauert die Initialisierung des GPS ca. 5 Minuten. Das Navi merkt sich in der Folge den letzten empfangenen Standort und kann auch in Gebäuden, ohne GPS-Empfang, entsprechend konfiguriert werden.

Die Map&Guide Software ist in ihren Konfigurationsmöglichkeiten ausgesprochen umfassend. Wir gehen hier auf die wichtigsten Dinge ein.

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Die Sprachbibliothek ist für den europäischen Raum vollständig.

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Hier wählt man die benötigten Module aus. Navteq unterscheidet hier zwischen dem traditionellen Routenplaner und der aktiven Navigation.

 

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Über die Optionen lässt sich das Navi defizil auf den User und seine Fortbewegungsmöglichkeit einstellen. Wobei von Navteq nicht unbedingt ein Kfz vorausgesetzt wird. Genauso möglich ist die Einstellung auf Fahrrad oder den Fussantrieb. Entsprechend wählt das Navi die Wege oder Strassenformen.

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Wir wählen die Navigation und wollen uns von Velbert nach Bochum begeben. Dazu reicht bei einem Navi natürlich die Eingabe des Zielortes. Das Gerät speichert alle zuvor angefahrenen Ziele, die man dann bequem aus einer Liste wählen kann.

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Je nach Fingerbreite empfiehlt sich evtl. die Bentuzung des Pens zur Zieleingabe. Das Navi navigiert Hausnummern-genau.

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Den Zielpunkt kann man sich auch in einer Karte anzeigen lassen.

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Die Route in der Übersicht

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Das Navi lägt beim Losfahren gemäß der Voreinstellungen los und lotst mit Sprache und Karte den Weg. Die Stimmen sind konfigurierbar. Serienmässig bringt das NMD 35 einen männlichen und zwei weibliche Lotsen mit.

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Einmal in den oberen Bildbereich getippt, erscheint ein Online-Optionenfenster, in dem die voreingestellten Variablen wiederum individualisiert werden können.

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So kann z.B. von der 2D Ansicht auf eine dreidimensionale Abbildung der Karte umgeschaltet werden.

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Ein-Finger-Bedienung der Lautstärke.

Aus der wirklich umfangreichen Optionsbibliotek der Navteq hier einige Beispiele:

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Hier wird eingestellt, was auf der Karte angezeigt werden soll.

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Hier wählen wir, wie wir unterwegs sind. Selbst Fussmärsche sind möglich, hier reglementiert die Software sinnvollerweise 40km als maximale Entfernung.

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Das Gerätedisplay lässt sich nach Tag und Nacht getrennt einstellen und automatisieren.

 

Fazit

Das Cyber Drive NMD 35 tut das, was es soll: Es navigiert zum Ziel. Einmal richtig eingestellt, verrichtet es seine Arbeit unauffällig und, dank der sehr guten Map&Guide-Software und dem etablierten Navteq-Kartenmaterial, auch sehr zuverlässig. Die Hardware ist überaus gelungen, das Navi wirkt ausgesprochen wertig. Die Ausstattungspakete sind gut geschnürt, wir empfehlen bei Benutzung in nur einem Kfz, in jedem Fall die Befestigung einer GPS Aussenantenne. Das Navi hält zwar auch mit der eingebauten Antenne sehr lang den Empfang und baut ihn nach Verlust unproblematisch wieder auf, die Aussenantenne bringt aber in ungünstigem Gelände, wie sie z.B. Hügel- und Berglandschaften darstellen, Empfangssicherheit. 

Die Multimediafähigkeiten des Geräts sind eine gelungene Stauabwechslung und in ihrer Funktion problemlos. Der Einstieg von CyberHome in den Navi-Markt scheint gelungen. Es sind kaum Schwachstellen in der Konzeption und der Ausführung von Gerät und Software auszumachen. Während der gesamten Testperiode hatten wir keinerlei Fehlfunktion oder Softwareabsturz zu beklagen. Wenn CyberHome beim Nachfolgegerät dann noch die Schwanenhalsbefestigung so ändert, das man beim Lösen des Gerätes Anfangs nicht ständig die SD-Karte in den Fussraum befördert, ist das Glück vollständig. 

 

Hersteller:

cyberdrive

Fotos: DV-Rec

 Autor: grabber

Copyright © 2006 DV-Rec

Mpeg4-Bilder: Star Trek DS9, Paramount Pictures

Die © aller erwähnten Markennamen liegen beim jeweiligen Rechteinhaber.

 

























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