DV-Rec Test Lenco MDV-3 Esclusive bon marche´ Für eine Kompaktanlage so um die 300€ bietet die Lenco MDV-3 viel fürs Geld. Ein hochwertig aufgebautes Central-Unit mit verspiegelter Front, einem UKW-Radio, einem kraftvollem Verstärker, einem DVD-Player mit MTK 1389QE-Chipsatz und hochwertigem Sanyo-Loader, kompletten Ausgängen und zwei Lautsprechern mit 2-Wege-System, echter Kalotte und wertig verarbeitetem Holzgehäuse. Abgerundet wird das Paket durch einen 16cm Sub-Woofer, im ebensolch hochwertigem Holzgehäuse wie die beiden anderen Lautsprecher. Viel hochwertiger Gegenwert für 300€ - nur das die Lenco MDV-3 nicht 300€, sondern zwischen 130 - 150€ kostet. Und das ist ein Hammer.
Neben den Video- und Audio relevanten Teilen ist dem Paket auch ein Anlagenfuß aus Glas beigefügt, der die Eleganz dieser Kompaktanlage noch erhöht. Die Anlage ist für die DV-Rec interessant, weil statt des ansonsten üblichen CD-Laufwerkes in der MDV-3 ein kompletter DVD-Player werkelt.
Die Front des Lenco ist erfreulich schlicht gehalten, die notwendigsten Bedienelemente nebst echtem Ein/Ausschalter und gerastertem, satt in der Hand liegendem Lautstärkeregler finden hier Platz.
Wenden wir uns von der attraktiven Vorderseite ab und den Anschlüssen der Rückseite zu:
Hier finden wir, neben den durchschimmernden, massiven Alu-Kühlkörpern der Endstufe, Anschlußklemmen für die Lautsprecher, zwei Chinch-Eingänge für externe Geräte, einem 75 Ohm Antenneneingang für UKW und einen externen MW-Antennenanschluß. Das sind weit mehr Schnittstellen, als es Geräte in dieser Preisklasse sonst aufweisen können.
Der DVD-Player verfügt über nahezu komplette Ausgangsbestückung. Die RGB und Fbas beschaltetete Scart-Buchse, S-Video Hoside, Fbas-Chinch und sogar ein Progressiv-Scan fähiger YUV Ausgang ermöglichen weitreichende Anschlußmöglichkeiten. ein digitaler Ausgang wie HDMI oder DVI fehlt, was in diesem Preissegment aber zu verschmerzen ist. Der Audiotrakt ist neben der integrieten Verstärkerlösung auch mit einem “echten” AC-3 Receiver zu verbinden, per digitalem Spdif per Coax oder Optik. Daneben stehen zwei Chinch-Ausgänge für das Stereo-Downmix-Signal zur Verfügung. Die Lautsprecher sind wertig gefertigt, mit durchaus dickwandigem Holzgehäuse und abnehmbaren Frontblenden.
Die Rückseite verrät die Bassreflex-Konstruktion, die in dieser Preisklasse nicht üblichen Steckklemmen keine Verwandtschaft zu anderen Geiz-ist-geil Konkurrenten. Die Lautsprecher haben lt. Lenco eine Impendanz von 4 Ohm und widerstehen einer elektrischen Leistung bis 15 Watt.
Auch der Subwoofer ist nach dem Bassreflex-Prinzip gebaut, welches optisch eindrucksvoll durch ein verchromtes Reflexrohr protzt. Ausreichend lange Lautsprecherkalbel sind der Anlage beigefügt. Leider erreichen sie nur den Querschnitt von Klingeldrähten, ein Austausch gegen 1,5mm Standard-Lautsprecherkabel scheint ob der akustischen Qualitäten der Anlage angebracht. Die Bedienungsanleitung des MDV-3 ist im DIN A4 Format gehalten, ausreichend ausführlich und 23 deutsche Seiten stark. Die Fernbedienung ist ein kleiner Schwachpunkt der Anlage. Das weiße Design wirkt billig, die wackeligen, bis auf das Steuerkreuz sehr gleichförmigen Tasten auch. Die Funktionalität ist aber OK, die Fernbedienung braucht nicht direkt auf die Anlage gerichtet zu werden. Immerhin flurezieren die Tasten des Nachts.
Innere Werte Im Inneren des stabilen Metallgehäuses finden wir den vergleichsweise hochwertigen Sanyo-Loader, darunter in höchster Integration das DVD-Player Mainboard mit dem Mediatek 1389 QE Chipsatz. Die QE-Variante des Chipsatzes von MTK ist nicht auf die Wiedergabe von Mpeg4-Dateien spezifiziert, bietet aber ansonsten das volle Ausstattungsfeld der MTK-Welt. Für die Spezialisten unter unseren Lesern hier ein paar interne Daten: Versio: 06.00.02.05 Wie beim QE nicht anders zu erwarten, handelt es sich um eine 1/4MB Firmware-Variante mit 13 ARM-Risc. Wir überprüfen z.Zt. die Kompatibilität auf einen Risc mit Mpeg4 Wiedergabe. Der serielle Anschluss des Boards ist beruhigender Weise mit einer Anschlussbuchse versehen.
Der Restliche Aufbau der Minianlage ist ausgesprochen sauber. Ein gekapseltes Tuner-Teil und eine analoge Transistor-Endstufe mit wohl ehrlichen 10 Watt Sinusleistung runden den guten Eindruck des Innenaufbaus ab.
Das Setup Die MDV-3 Setup ist im Stil der neuen MTK-Programmierung für 1/4MB schlicht gehalten und verzichtet auf grafische Gimmicks. Dafür zeigt der Browser immerin 25 Zeichen des Filenamens an. Die deutsche Übersetzung des OSD und des Settups war so grausam, das wir eine überarbeitete Version der Firmware mit korrigierter deutscher Sprache und ansehnlicheren Fonts im Downloadteil der DV-Rec anbieten. Die Screenshots entsprechen der modifizierten Firmware.
Das Einschaltbild
Bei den, auf geringen Speicher optimierten, neuen Firmwares von MTK ist das Setup schlicht, aber sehr übersichtlich gehalten. die Funktionen entsprechen im Wesentlichen denen der 2/8MB Versionen.
Beim Browser ist Mediatek zu der Einsicht gelangt, das es ausserhalb des chinesischen Sprachgebrauchs sinnvoll ist, mehr als 14 Zeichen im Browser darstellen zu können. Beim MDV-3 können Ordner mit 25 Zeichen und Dateien mit 21 Zeichen angezeigt werden. Das ist viel besser als bei den älteren Versionen, aber nach rechts ist immer noch eine Menge Platz...
Formatkompatibilität Der Sanyo-Loader des MDV-3 schiebt sich über seine fast geräuschlos arbeitende Lade fast alles in den Player-Speicher, was nicht dem Mpeg4-Format entspringt. Der Loader arbeitet dabei, wie von Sanyo nicht anders gewohnt, ebenfalls fast geräuschlos. Das kommt der ohnehin hohen Qualitätsanmutung weiter zugute. DVD-DL mag der MDV-3 aber nicht abspielen.
Fast alle CD und DVD Rohlinge, die wir getestet haben, wurden klaglos akzeptiert: Ricoh +R 8fach, Ricoh DL +R 2.4fach, Verbatim +R 8fach, Verbatim + R 16fach, Verbatim DL +R 2.4fach (4fach gebrannt), Fuji -R 8fach, Philips +RW 4fach, (Hersteller Ricoh), Verbatim –RW 4fach sowie Sony, Verbatim, Ritek, Ricoh und TDK CD Rohlinge. Auch Verbatim "Ultra Speed" CD-RW, 24fach gebrannt, wurden abgespielt. 90 und 99 min. Rohlinge funktionieren ebenfalls. Ein sehr gutes Ergebnis. Bildqualität Bei der Bildqualität der Mini-Anlage kannten wir keine Gnade: Per Scart-RGB bzw. YUV mit unserem Thomson 100Hz, CyberHome LCD, Lenco PL 4201 Plasma und dem Sanyo Z4 Beamer verbunden, musste der Zwerg zeigen, was in ihm steckt. Die Ergebnise waren überaus routiniert. Es fehlte zwar das letzte Quentchen Schärfe im Bild, auch die Farben kamen nicht so nuanciert wie bei dem zum Vergleich herangezogenen Thomson DTH 252, der seine Signale digital über HDMI mit 1080 hochskalierten Punkten übertragen durfte. Die Wiedergabequalität bewegt sich aber durchaus im Rahmen eines Grundig 3570 und eines Xoro HSD 4000. Lässt man den Lenco den Progressiv-Scan skalieren, erreicht das Gerät schnell seine Grenzen. Das Bild wirkt etwas verwaschen, die letzte Schärfe fehlt. In der Regel dürfte es besser sein, den Skalierer des Bildschirms zu benutzen. Das Radio Der MDV-3 hat einen Standard-Stereo-Radio PLL Tuner für UKW und MW. RDS-Daten werden nicht angezeigt. Der Lenco kann bis zu 40 Sender speichern. Die mitgelieferte Wurfantenne ermöglicht den Empfang der ortüblichen Sender in unproblematischer Qualität. Der Tuner besitzt keine automatische Rauschminderung bei schlechten Empfagsverhältnissen, man ist auf ein entsprechend starkes Antennesignal angewiesen. Am Kabelnetz arbeitet der Tuner problemlos. ein Hintergrundrauschen war nicht zu vernehmen. Die Speicherung der Sender erfolgt unproblematisch über die Fernbedienung und stellt den Nutzer vor keine großen Rätsel. Tonqualität Der eingebaute Verstärker versorgt die beiden Seitenlautsprecher und den Subwoofer mit genügend Leistung, um Musik oder DVDs mit gehobener Zimmerlautstärke zu hören. Das Gebotene scheint auch hier von vergleichsweise hoher Qualität, vor allem, wenn man den Preis des Gerätes mit in die Wertung einbezieht. Höhen und Bässe können getrennt justiert werden, auch die voreingestellte Anhebeung von Höhen und Tiefen in der Lautstärkeabhängigen Loudness-Einstellung ist möglich. Die mitgelieferten Lautsprecher sind in diesem Preissegment gar nicht hoch genug zu preisen. Letztendlich wird nur die Klangqualität vernommen, die die Lautsprecher in der Lage sind, zu reproduzieren. Beim Lenco MDV-3 wäre das Gebotene auch in der 300€ Klasse aller Ehren wert. Die Tonbalance stimmt, da wummert oder kreischt nichts, die Bässe des Subwoofers reichen relativ tief herab, ohne nennenswert an Straffheit zu verlieren. Bei Wiedergabe von CDs vermag die Anlage sogar eine Staffelung im Raum zu projezieren, einen entsprechenden Abstand der Lautsprecher voneinander vorausgesetzt. Die Musik löst sich dann von den Lautsprechern, eine Staffelung in die Breite ist zu vernehmen. Bei der Tiefenstaffelung hapert es mangels Tiefbassunterbau und Druck ein wenig, aber das sei der kleinen Anlage verziehen. Update Der Lenco MDV-3 lässt sich über eine Update-Disk leicht auf den neuesten Stand bringen. Wir veröffentlichen mit diesem Texst eine Version mit korrigiertem deutschen OSD und ein paar optischen Modifikationen auf der DV-Rec.
Fazit: Die Lenco MDV-3 ist ein Hammer. Für den Preis von ca. 150€ wird eine sehr gut verarbeitete Kompakt-Anlage geliefert, die einen guten DVD-Spieler als Bonus vorweisen kann. Die elektronische Ausführung und die Gehäuseverarbeitung lassen sich mit weit teureren Geräten messen. Die mitgelieferten Lautsprecher haben nichts mit den in dieser Preisklasse sonst üblichen Plastik-Brüllschüsseln gemein. Die Anlage verbreitet einen Duft der stylistischen Attraktivität, die ihren Einsatz nicht nur in der Küche, im Kinder- oder Schlafzimmer rechtfertigt. Ich bin regelrecht begeistert von dem hübschen Ding, verkörpert es schlichte Eleganz und technische Reife gleichzeitig. Für diesen Preis, auch fürs Doppelte, hat sich die Lenco MDV-3 unsere Kaufempfehlung mehr als verdient.
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Autor: grabber
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