Test Yamada PDiX 770 V1.0 Kleiner Freund mit Schwächen Der Yamada PDiX-770, der von Umax Systems in Willich zum UVP von 299Euro vertrieben wird, ist schon rein äußerlich eine Augenweide. Der sauber verarbeiteter, portable DVD/DivX Player mit integriertem 16:9 7Zoll LCD-Display und Slot-In Laufwerk wirkt auf den ersten Blick recht hochwertig. Die Benutzung dieses Gerätes in der Öffentlichkeit garantiert zudem zahlreiche persönliche Kontakte, da viele Neugierige unbedingt wissen wollen, um welche Art von Höllenmaschine es sich bei dem Yamada handelt.
Das Design des PDiX-770 ist sehr kompakt. Statt einer Klappkonstruktion wurde dem Gerät ein laut Yamada bruchsicheres Display-Schutzglas spendiert. Das Slot-In Laufwerk trägt ebenfalls zum kompakten Design bei, da sich keine herausfahrende Schublade ihren Weg bahnen muss.
In Sachen Schnittstellen wird der Klassendurchschnitt geboten: Audio-Out, Video-Out und Kopfhörer-Anschluss. Mit den beiliegenden Kabeln lässt sich lediglich 2-Kanal Stereo Ton und ein FBAS Video-Signal nach außen führen. Laut Anleitung kann der Yamada zwar auch S-Video Bilder und 5.1 Ton abgeben, entsprechende Kabel werden aber nicht mitgeliefert. Da auch im Setup keine S-Video Ausgabe angewählt werden kann, muss man sich wohl mit Composite Video begnügen. Innere Werte Wie bei portabeln Geräten bei uns üblich, verzichten wir auf das Öffnen des Gerätes. Zu groß ist die Gefahr, es dabei zu zerstören. Im PDiX-770 werkelt der aus zahlreichen Budget Playern bekannte Zoran 7 Chipsatz. Das verbaute Slot-In Laufwerk geht zwar äußerst schonend mit den zugeführten Scheiben um, (keine Kratzer), ist aber ziemlich wählerisch, was die Qualität der Medien angeht. Insbesondere RW Disks werden nur unter lautem Protest oder gar nicht abgespielt. Fernbedienung Recht solide und halbwegs übersichtlich. Sowohl Display als auch die internen Lautsprecher lassen sich zu- und abschalten. Druckpunkt und Funktionswinkel sind gut. Für den Betrieb wird eine CR 2025 Knopfzelle benötigt.
Akku Der Yamada lässt sich ganz hervorragend fern des Stromnetzes betreiben. Der mitgelieferte Polymer-Akku (!!) versorgt den Player je nach Anwendungsart bis zu 8 Stunden, (MP3 Betrieb ohne Display), mit Strom. Selbst im Video-DVD Betrieb mit eingeschaltetem Display und aktivierten Lautsprechern lassen sich über 2,5 Stunden erreichen. Der Akku wird zum Betrieb unter dem Gerät befestigt, zum sicheren Stand befindet sich auf der Rückseite ein etwas labil wirkender Ständer, der in sich nochmals ausgezogen werden kann.
Setup Stark eingeschränkter Zoran Standard. Sprache, Video- und Audio-Format lassen sich einstellen. Darüber hinaus kann nur der Lautsprecher abgeschaltet, das Bild um 180 Grad gedreht, ein Eltern-Passwort gewählt und der DivX Video-On-Demand Code abgefragt werden.
Das Start-Bild des 770, erinnert stark an den Xoro HSD 4000 und baugleiche.
Es geht also auch mit Zoran-Referenz-Firmware: Der View-Mode ist einstellbar, damit können auch beliebige Mpg Dateien richtig skaliert werden.
Auch der 770 hat sein Geheim-Menue, im Vergleich mit den anderen Playern mit Zoran Referenz-Firmware allerdings stark eingeschränkt. Der Player lässt sich lediglich in der Region-Zone verstellen. Die voreingestellte 9 entspricht dabei der Reg-free Einstellung. Ins Geheim-Menue gelangt man durch die Ziffern Eingabe 2812. Bildqualität Ausreichend für verwöhnte Großbildaugen. Das 480 x 234 Pixel auflösende, digital angesteuerte TFT Display gibt DVD Filme relativ scharf und sauber wieder, solange deutliche Kontraste im Material vorherrschen. Bei schwächeren Kontrasten oder detailreichen Actionszenen ist das Zuschauen aber kein Vergnügen. Da sich auch über die FUNCTION Taste der Fernbedienung nur Helligkeit und Bildschärfe verändern lassen, eignet sich das Display eher für die Betrachtung von Zeichentrick- als von düsteren Gruselfilmen. Die Qualität des Composite Video Signals ist ordentlich, reicht aber naturgemäß nicht an die S-Video oder RGB Ausgabe anderer Player heran. Tonqualität Der Analoge Ton über Cinch Kabel ist ohne Fehl und Tadel. Der Ohrhörer-Ausgang schwächelt im Bass-Bereich aber stark, selbst wenn ein hochwertiger Kopfhörer angeschlossen wird. Bei der Verwendung von billigen RW Scheiben stören zudem deutliche Laufgeräusche des Loaders. Die internen Lautsprecher des Players geben keinerlei Bässe wieder und sind deshalb nur sehr eingeschränkt verwendbar. Video-DVD Betrieb Problemlos, nur das Layout der FB zwingt hin und wieder zum Grübeln. Auch muss im Setup jeweils manuell gewählt werden, ob man 4:3 oder 16:9 Bildmaterial abspielen möchte. Neben gekauften Scheiben werden auch die meisten selbstgebrannten Disks akzeptiert. DL Rohlinge, (Ricoh und Verbatim), verursachen keine Schwierigkeiten. Kein wahrnehmbarer Layerwechsel. 4 Zoomstufen. Spulen mit 2 bis 20facher Geschwindigkeit. Die Fehlerkorrektur ist mangelhaft. (Tonaussetzer und einfrierendes Bild.) Da der PDiX-770 ab Werk codefree ist, werden auch DVDs aus anderen Erdteilen abgespielt. Die letzte Abspielposition geht mit dem Ausschalten des Players aber leider verloren. Audio-CD Betrieb Ebenfalls problemlos. Auch kopiergeschützte CDs werden schnell erkannt und abgespielt. MP3 Betrieb Mangelhaft. Das Smart-Navi stellt nicht die Root mit Unterverzeichnissen dar, sondern nur den Inhalt aller Verzeichnisse hintereinander. So werden einzelne Titel auf einer MP3 DVD fast unauffindbar. Immerhin ist während des Abspielbetriebes das Navigieren durch die Titel möglich. Auch wird der vollständige ID3 Tag des aktuellen Songs am unteren Bildrand angezeigt. MPEG4 Betrieb Die oben erwähnte Smart-Navi Schwäche stört auch hier. Während des Abspielens der DivX oder Xvid Datei lassen sich via DISPLAY Taste Informationen zu Lauflänge, Tonspur, Codec etc. abrufen. Ungenügend. Die Darstellung des Smart-Navis ist hier ebenso unbrauchbar, wie im MP3 Betrieb. Auch eignet sich die Scalierung auf dem TFT Display wahrhaftig nicht zur Foto-Betrachtung. JPEG, MP3, (mit kompletter ID3 TAG Anzeige), MPEG1, MPEG2, VCD, MVCD, SVCD, RSVCD habe ich erfolgreich ausprobiert. Mini-DVDs werden nicht erkannt. Die DivX-Pro Features GMC und QPEL bereiten dem Yamada keine Probleme. Ansonsten spielt er in Sachen MPEG4 nur das nötigste:
DivX6 spielt der Yamada fehlerfrei aus dem .divx Container, die neuen Funktionen , (z.B. Kapitel), werden aber nicht unterstützt. MP4 Container werden nicht erkannt.
Medien CD-R, CD-RW, DVD, DVD+R, DVD+RW, DVD-R, DVD-RW
Fazit: Zu einem Straßenpreis von ca. 250 Euro bekommt man ein schickes, gut verarbeitetes Gerät mit sehr ordentlichem Lieferumfang. Der starke Akku macht den PDiX-770 zudem äußerst Langstrecken-tauglich. Das mangelhafte Smart-Navi, Probleme mit RW Scheiben, die schlechte Tonqualität und die nur bedingt befriedigende Bildqualität trüben den Gesamteindruck allerdings sehr.
Board: www.dvdboard.de Fotos: DV-Rec, Umax Autor: CNeumannSG |